Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Höhlen bei Arbroath, Angus, Schottland


Arbroath liegt an der Ostküste Schottlands. Es hat 25 000 Einwohner und  ist damit das größte Städtchen des Bezirks Angus. Man lebt von der Fischerei, ein bißchen Industrie (es werden u.a. Teile für Rolls Royce gebaut), Bootsbau, Zulieferungen für die Ölförderung und von den Touristen. Und vergessen hat man noch nicht, daß es dort mal eine bedeutende Textilindustrie gegeben hat, die z.B. die Segel für die Cutty Sark gemacht hatte.

Der Name kommt von "Aberbrothock", "at the mouth of the Brothock" (Burn). Am berühmtesten wurde dieser Ort durch die Deklaration von Arbroath im Jahre 1320, in der die Unabhängigkeit von England erklärt wurde.

Höhlenkundlich interessant ist die lange Steilküste aus "old red sandstone", die von "The Whiting Ness" am Ostende der Strandpromendade bis zu dem kleinen Fischernest Auchmithie erstreckt. Sie ist selten höher als 30 Meter. Oldham zählt immerhin 44 Höhlen, Höhlchen und Naturbrücken entlang dieser Strecke auf.

Viele sind nur mit dem Boot erreichbar, so daß die Zahl der erreichbaren Höhlen um die 20 Objekte liegt. Einige davon haben einen starken anthropospeläologischen Bezug:

 

Anläßlich einer Reise nach Schottland im November 2018 ergab sich erneut die Gelegenheit, eine Wanderung entlang der Steilküste von Abroath bis nach Auchmithie zu unternehmen. Der Weg lohnt sich, wirklich. Viele gehen ihn, natürlich. Die meisten halten am Parkplatz von Whiting Ness, lassen dort das Fahrzeug zurück und wandern die gerade mal 30 m in die Höhe und folgen dann dem Küstenpfad. Der geht nur wenige Meter vom Klippenrand entlang und lädt immer wieder dazu ein, ein wenig näher an den Abgrund zu treten. Dann werden spektakuläre Blicke auf die Felswände darunter möglich. Manchmal ist auch ein Blick durch ein Felsloch nach unten möglich. Da sieht man dann das Meer darunter hereinbrausen. Diese Stellen haben dann bildhafte Namen wie "Needle's Eye" oder "The Crusie". Beim "Dickmant's Den" muß man einer Felsschlucht ins Innere des Festlands erst hinein und dann wieder hinaus folgen. Hinunter zu steigen, das läßt man lieber, denn das Gelände ist abschüssig und ein einziger Fehltritt würde genügen, um zum Spielgeld für die tobenden Wellen unten zu werden. Kilometer um Kilometer geht es so weiter. Manchmal muß/darf man bis zum Meer absteigen, und später wieder hinauf. Schließlich geht der Weg landeinwärts. Dann hat man Auchmithie erreicht. Dort kann man auf einem Fahrweg hinab zum alten Hafen absteigen und auch das alte, sich zerlegende Motorboot bestaunen. Der Zahn der Zeit frißt daran. 
Es lohnt sich, auch östlich vom Hafen dem Strand weiter zu folgen. Naturbrücken tauchen auf und auch kleinere Höhlen. 

 
Höhlenname?

Dynamite Cave?

Höhlenname?
Schaum in der Höhle
The Needle's Eye

The Crusie

Blowhole

Dickmont's Den

Castle Gate
Höhlenname?
Gaylet Pot
Auchmithie Harbour
Höhlenname?

 


Literatur:

Broadie, J. Guide to the Cliff, Caves and coast scenery of Arbroath & District, Abroath 1904
Edward, Rev. R. Edward's Description of the County of Angus, 1678
Oldham, Tony The Caves of Scotland, 1975

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