Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Porracollina


Porracolina bezeichnet zuerst einmal den 1.414 m hohen Berg im gleichnamigen Berggebiet, das in der Kantabrischen Cordillera liegt. Im Osten ist es durch den Ason begrenzt, im Westen durch das Flüßchen Miera. Seine Ersteigung ist von mehreren Seiten aus möglich, verlangt aber große Ausdauer wegen der langen Anstiege. 

Als wir es im Augsut 2017 einmal probierten und versuchten über die Fahrstraße von Bustablado über Bucebron, Espinajones, den Collado de La Espina, die schließlich nach Calseca führt, einen kürzeren Zugang zu finden, scheiterten wir. Nirgends war irgendwo die Markierung für einen Wanderweg auszumachen, alle Wege, den wir folgten, verliefen sich irgendwann oder endeten in lauten von Stacheldraht umzäunten Wiesenflecken. Das Ende vom Lied war, daß wir vom Collado de La Espina aus den 1.034 m hohen La Muela schließlich bestiegen, was sich als höchst lohnend erwies. 

     
     

2016 berichtete die Presse zum ersten Male vom neuen Riesenschacht im Porracolina. Mit 435,92 Metern Tiefe ist er, der "Gran Pozo MTDE" nun der tiefste Direktschacht Spaniens. Forscher aus den Gruppen Speleo Club Abrigo und dem Club Cantabro de Exploraciones Subterraneas CCES erforschten ihn gemeinsam. Wirft man einen Stein hinein, dann dauert es 10 Sekunden, bis man einen Aufschlag vernimmt.http://www.eldiariomontanes.es/cantabria/201701/09/gran-pozo-porracolina-hito-20170109133350.html
http://www.eldiariomontanes.es/bahia-centro-pas/201612/31/hallan-ruesga-pozo-vertical-20161230215245.htm
https://www.youtube.com/watch?v=lp7XF_8WkqY

Steht man auf dem Gipfel des La Muela, dann ist ein Blick in Richtung Westen möglich. Man kann hinunter blicken auf das schon wieder etwas tiefer gelegene Karstgebiet, unter dem sich in den letzten Jahren der große "Renner" der Höhlenforschung "entwickelt" hat, das "Sistema del Alto Tejuelo", 2017 136 km lang. Angefangen hat es mit der Erforschung des Sima Grande de los Machucos mit einem 160 m Direktschacht durch 3 junge Franzosen 1974. Man suchte einfach nach einem möglichen Zubringer zum Wasserlauf unterhalb der Höhlen Coventosa und Cayuela. 25 Jahre später entdeckte man den hypothetischen Bachlauf im rio Eulogio in der Torca de la Canal. Viele Jahre hindurch passierte wenig dort, dann kamen Spanier, machten weiter, entdeckten nach und nach immer mehr weitere Höhlen, hängten sie zusammen, man spielt "Höhlenpuzzle" und ist voller Hoffnung, daß man erst einen kleinen Teil des Gesamtsystems kennt.

 

 

 


Literatur:

   

Links:

https://www.mendikat.net/com/mount/2004 /Besteigung des Porracolina

http://altodeltejuelo.com/index.html

Landschaft und Höhlen im Val de Ason


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