Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen im Hirschbachtal und Umgebung


Die Cäciliengrotte im Hirschbaltal

Speläologisches um Eschenbach


Der Hirschbach hat in der Nähe von Oberklausen seinen Ursprung und fließt nach etwa 20 km bei Eschenbach in die Pegnitz. Durch das Tal führt eine moderne zweispurige Straße, im Talgrund sind Wiesen, an den Hängen ist Laub- und Nadelwald. Wenige Orte sind entlang der Strecke. Eschenbach, Fischbrunn, dann der Hauptort Hirschbach und am Ende noch Unter- und Oberklausen.

Haupttourismuszentrum ist Hirschbach, was allein schon an der Zahl der Gastwirtschaften abzulesen ist. Von dort führen eine Vielzahl von Wanderwegen in die nähere und weitere Umgebung. Hat man mal die Talflanken bezwungen, so geht es immer leicht bergauf und bergab durch eine reizvolle Hügellandschaft, wo sind Wiesen und Wälder abwechseln.

Erlebnishöhepunkte sind die meist in den Wäldern verschwundenen Felspartien, die vor allem bei den Kletterern beliebt sind. Dort kann man auch je nach Risikobereitschaft, Können und Ausrüstung den verschiedenen Kletterpfaden folgen, die manchmal schon ganz schön fordernd sind. Wer aus 10 m Höhe auf so einem Stiftensteig einen Fehler macht und herunterfällt, der könnte sich ganz schön weh tun, im Zweifelsfall sogar tot sein. Wer sich aber entsprechend sichert mit der bei Klettersteigen üblichen Technik, für den können die gebotenen Wege durchaus einigen Nervenkitzel bieten, ohne gleich an das Schlimmste denken zu müssen.

Einer dieser Klettersteige führt sogar durch eine richtige Höhle - ein Faktum, das recht selten ist. Es ist die "Amtsknechtshöhle", im Fränkischen Höhlenkataster unter der Bezeichnung A4 geführt. Ihr richtiger Eingang ist von unten nur schwer auszumachen, weil er mitten in einer glatten Felswand liegt. Ein Stiften-, Drahtseilsteig führt zu ihm, der schon einige Akrobatik verlangt, eh man in das schlupfartige Loch verschwinden kann. Ist man da durch, dann steht man in einer kleinen Felshalle, in der man bequem stehen kann. Auf der anderen Seite ist wieder Tageslicht zu sehen. Dort kann man das Loch wieder verlassen und steht schon wieder in einem Felskessel. Kinder könnten flach hinauskriechen, Erwachsene müssen ihren Leib eine Felsstufe hinaufhieven und können dann dem weiteren Verlauf des drahtseilversicherten Klettersteigs folgen. Auch durch diese Höhle führt ein Weg, der eine weiße 3 auf grünem Grund zeigt. Dies ist das Zeichen für den "Hirschbacher Höhlenrundweg", der ziemlich einzigartig ist. Die Rundstrecke beträgt etwa 20 km und man kommt an vielen Höhlen vorbei. Das Nichtangeben einer konkreten Zahl hängt mit der Art der Höhlen zusammen. Da sind kleine Felsdächer, Felstore, Nischen genug dabei, aber halt auch ein paar karätige Höhlen, das Wort "hochkarätig" hebe ich mir für andere Objekte der Unterwelt auf.

Ich bin lieber dem Höhlenweg weiter gefolgt, hinauf zum Prellstein. Eine Bergwachthütte steht da auf einer Lichtung, wem es nach Klettern ist, der findet da einen Klettersteig, für den gemeinen Höfo öffnet die Erde ihr "Kleid", um ihn in kleine Spalten und Löcher sich verkriechen zu lassen, die übrigens alle mit weißen Ziffern, zeitgemäß bürokratisch, versehen sind. "Bei uns ist für Phantasie kein Platz mehr." (Gerhard Polt)

Den ganzen Weg bin ich nicht abgegangen. Aber an weiteren Höhlenobjekten bin ich doch vorbeigekommen. In Hegendorf zum Beispiel. Das Osterloch dort ist praktisch nicht zu übersehen. Gleich neben dem Bushäuserl mitten im Ort prangt eine Schau- und Erklärungstafel. Der Weg zur Höhle ist dann eher unscheinbar. Auf einmal öffnet sich vor einem ein Loch in der nicht zu übersehenden Felswand. Wer Licht dabei hat, der kann tiefer hinein, muß sich bücken, muß kurz kriechen und erlebt und sieht dann, was da ist. Besonders ist mir da ein Höhlengraffiti vom Ende des letzten Jahrtausends aufgefallen. Hat da jemand an "Größenwahn" gelitten?

Höhlen gibt es im Hirschbachtal und in den angrenzenden Nebentälern noch mehr. Wer Zugang zu den in den Literaturangaben zugänglichen Informationen hat, wird sie durch mehr oder weniger große Anstrengung wohl meist finden. Einsatz ist dazu auch heute noch nötig. Wenn man mal den Eingang wirklich gefunden hat, dann steht vor einem das nächste Problem. Wie komme ich in das Loch? Da ist ein Schacht, zu dessen Befahrung ich entsprechende Ausrüstung und persönliche Fertigkeiten brauche. Da ist da ein betonierter Höhlenverschluß mit eisernem Höhlentor, zu dem ich soziale Fähigkeiten brauche (wenn ich nicht über physikalisch/technische Möglichkeiten verfüge und mir der soziale Teil herzlich wurscht ist).

Vermutlich gibt es auch da noch einiges zu entdecken. Nur, wo ist es. Das ist immer das Problem gewesen. Jede Generation sucht es woanders. Lange haben wir es immer in der Ferne gesucht, in Tibet, in der Südsee, in der Karibik. Langsam sind wir um den Globus herum. Vielleicht liegt ja hinter der Quelle bei Fischbrunn ein großes Höhlensystem?

Bei Fischbrunn

In Hirschbach

2018

Höhlen am Weg zur Cäcilienhöhle
 

Prellsteinloch

und Klettersteig darüber


2019 Prellsteinloch
A4 Amtsknechtshöhle
2019 Amtsknechtshöhle

Noristörl A 193

Hirschbachtal vor Unterklausen

Unterklausen
Ein Stück "Karst und Küchengeschichte" -
das "Gasthaus zur Grotte"

gibt es heute nicht mehr

in Unterklausen

Katzenloch
4.4.1987
4.4.1987

Klingloch oder Kanneshöhle
Osterhöhle in Hegendorf
 
April 2011

A 262 Spitzenbühl-Felsgrotten

A 157 Räuberloch bei Hegendorf
 
   

Windloch bei Vorra 26.12.1983
http://www.nhg-nuernberg.de/main.php?section=Karst&page=windloch.php

 

A 76 Bettelmannsküche
Windloch bei Buchhof 13.4.1986
Grubenloch bei Oberklausen A 13
4.4.1987
Höhlen am oberen Ende des Hirschbachtales

Bei München
Ganz wichtig: der mittägliche Essensgenuß
im Goldenen Hirschen in Hirschbach

- Käsespätzle

Die Reichentalhöhle in der Nähe der schmalen Straße Hirschbach -
 Loch gelegen
Eingangsregion des Brünnlesloch bei Hauseck

 


Vergleiche

A 76 Bettelmannsküche
> 2018

Schmiedberghöhle
2018

 


 

Literatur:

Cramer, Helmut Das Katzenloch bei Unterklausen (Oberpfalz), in: Speläologisches Jahrbuch 5-6, 1925, 25-36
Huber, Fritz Jahreshefte für Karst- und Höhlenkunde, 8. Jahresheft - 1967, Die Höhlen des Karstgebietes A Königstein, München 1967
Lang, Stefan HÖHLEN IN FRANKEN - Ein Wanderführer in die Unterwelt der Hersbrucker Schweiz und des Oberpfälzer Jura, Verlag Hans Carl , Nürnberg 2002
Schabdach, Hardy Das Osterloch (A2) in Hegendorf - ein speläologisches und paläontologisches Kleinod, Der Fränkische Höhlenspiegel 65-2023, S. 15

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