Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Rundwanderung auf der Albhochfläche nördlich des Echaztals, Schwäbische Alb


   
 
 
 
 
 
 
 

Es gibt sehr gute Wanderführer für die Schwäbische Alb, z.B. "Rundwanderungen Schwäbische Alb" von Werner Schmidt. Unter der Nummer 21 wird eine Tour von Honau über Traifelberg zum Schloß Lichtenstein beschrieben. Dorthin sind wir im Oktober 2010 nicht gewandert, als wir bei Kaiserwetter unterwegs waren und eine schöne Wanderroute uns überlegten. In einer Beschreibung des Dobelhaldeschachts heißt es, er liege "in einem abgelegenen Waldstück 500 m südwestlich von Schloß Lichtenstein". Wir hatten keine Ahnung, welches Waldstück gemeint war, da es überall Waldstücke gab, aber wir machten uns einfach mal auf. An einem großen Wanderparkplatz ließen wir das Gefährt zurück und marschierten einfach mal südwärts. Ein herrliches Stück Natur tat sich da auf, auf der großen Wiesenfläche zwischen den Waldstücken waren die verschiedensten Pilze zuhauf aus der Erde geschossen. Der Weg führte durch weiches Wiesengelände, einen große Fichte ließ ihre Äste richtig hängen, daneben stand eine, die hatte schon zu Leben aufgehört. Andere Wanderer sahen wir anfangs überhaupt nicht, später meist nur in der Ferne. Da hatten wir schon ein besonders stille Plätzchen gefunden. Später stiegen wir soweit hinauf wie es halt ging und liefen auf dem Rundrücken wieder zurück.

Da standen auf einmal lauter Parkbänke verteilt in der Landschaft. Wer hat sich denn so etwas ausgedacht? Als ironisches Werk eines mittelmäßigen "land art"-Künstlers konnte das nicht durchgehen. So schlecht kann gar keiner sein. Sollte das die "Gute Tat" einer württembergischen Naturschutzbehörde sein? Hatten die zu viel Geld zur Verfügung? Die sollten schnellstens wieder entfernt werden. Man sich auch so auf den Boden setzen und sich vielleicht an einen Baum anlehnen.

In einem Waldstück hingen auf einmal an den Stämmen lauter Blätter Papier. Es wurde einem verboten, da hineinzugehen. Begründung: Es sei gefährlich, weil Äste herunterstürzen könnten. Warum schließen sie nicht gleich die ganze Welt, denn aus dem Weltall könnten ja auch Meteoriten herunterkommen oder es könnten von Terroristen gekaperte Flugzeuge abstürzen oder sonst noch etwas.

Ein Karstobjekt haben wir auch ausgemacht - eine schöne klassische Doline.

Literatur:

Scheff, Jürgen Die Höhlen des Kartenblattes Reutlingen 7521, Laichinger Höhlenfreund 25-1978, S. 4ff.
Scheff, Jürgen Blütenpflanzen und Farne in Höhleneingängen der Mittleren Schwäbischen Alb - eine ökologisch-pflanzensoziologische Untersuchung, SBeiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland Nr. 10, Stuttgart 1976, S. 6 ff.

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