Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Birkelhöhle,
Ostalb, D


 Die einfach zu begehende und gerade 51 m insgesamt messende Höhle, wenn man wirklich auch die kleinsten Seitenäste mit dazunimmt, in der Südflanke des Lindletales, ist einen schönen kleinen Höhlenspaziergang wert. Alles, was man dazu braucht, ist eine Taschenlampe.

Von Heidenheim fährt man die B466 Richtung Nattheim. Rechterhand, noch vor der Abzweigung des Gamfertales, liegt ein Wanderparkplatz. Man kann sein Gefährt dort stehen lassen, folgt einer parallel zur Bundesstraße verlaufenden Forststraße bis einen ein großes Holzschild mit der Aufschrift "Birkelhöhle" den Weg weist. Es geht nun auf der abzweigenden Forststraße bergauf. Wieder ist da ein Schild, das zum Abzweigen nach rechts auffordert. Jetzt geht einen schmaleren Forstweg hangauf. Da muß man aufpassen. An einem Baum ist ein pfeilförmiges Zeichen, das auf einen schmaler Pfad verweist. Als wir, Willi Adelung und ich, am 26. Januar 2003 dort mal waren, hatten wir zuerstmal dieses Zeichen ignoriert und sind weitergegangen. Als wir dann oben auf der Hochfläche standen, da sahen wir auch ein Birkelhöhlenholzschild, das in die Richtung zeigte, aus der wir gerade kamen. Wir drehten wieder um und suchten weiter. Ohne diese vielen Zeichen wäre es gar nicht so leicht, die Höhle schnell zu finden, da sie erst im letzten Augenblick, erst wenn man direkt davor steht, sieht. Dann ist der 5 m hohe und 2 m breite Eingang aber nicht mehr zu übersehen. Ein Kluftgang führt bergwärts mit "ausgebauchtem Profil". Deckenkolke und kleine Schlote sind allseits zu sehen. Im Winter gibt es des öfteren kleine und größere Eisgebilde in der Zugangsregion, die sich mit moderner Fototechnik auch noch "enhancen" lassen, z.B. in dem man Farbdioden dahinterhält und mit einer Digitalkamera arbeitet.

Nach 10 m biegt der Gang erstmals nach rechts ab und erniedrigt sich auf Mannshöhe. Ab hier braucht man eigenes Licht. Verrußter und abgeschlagener Sinter an den Wänden. Nach 15 m Höhlenstrecke steht man in einem kleinen Raum mit Firstspalte. Von hier führen zwei kurze Gangstücke zu einer seitlich gelegenen kleinen Fortsetzung, die wohl nur selten bekrochen wird. Der Pulk der Höhlenbesucher wendet sich nach rechts, wo es in einem verwinkelten, aber nie unbequem begehen Gängchen tief hinein in den Berg geht. Am Ende verliert sich der Gang in einem zugesinterten Spalt. Der Boden ist lehmig-feucht, weshalb man nicht gerade mit seinen Sonntagsschuhen hier herein sollte. Auffallend sind die vielen Spinnen an den Wänden. Eine Menge davon scheinen tot zu sein, weil sie von dickem weißen Schimmel überzogen sind. Von Fledermäusen war keine Spur zu sehen.

Beim Rausgehen waren bereits die nächsten Besucher da, eine Familie mit Kind, die ideale Zielgruppe für eine solche Höhlen. Einfach, ziemlich ungefährlich und doch spannend, weil man durch die vielen Richtungswechsel immer wieder unsicher ist, was jenseits der nächsten Ecke kommen wird.

Der Fels in dem die Höhle liegt

vom Eingang noch keine Spur, obwohl man nur 
wenige Meter entfernt ist

Der Eingang
In den Höhlengängen
Höhlenspinne
Textur der Höhlenwand
 Lichtspiele mit dem Höhleneis
Mai 2016 - eine kleine Phototour alleine dorthin

Leider spielte bald der dritte Blitz nicht mehr mit 
und führte zu einem abrupten Ende.


Literatur:

Binder, Hans Höhlenführer Schwäbische Alb, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen 1977
Albrecht, Rolf Höhlen, Felsen und Ruinen, Verlag E.+ S. Fleischmann, Esslingen 1980
  Karst und Höhle 1993

Links:

http://www.zentrum-ostalb.de/sehenswuerd-hoehlen-birkelhoehle.html

Landschaft und Höhlen auf der Ostalb

Landschaft und Höhlen der Schwäbischen Alb


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