Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen am Gargano


Michaelsgrotte


Schaut man sich eine Karte von Italien an, dann hat der "Stiefel" nach hinten zu einen "Absatz", eine Ausbuchtung der Landmasse, die 65 km ins Adriatische Meer vordringt, den Gargano. "Die üppigen Wälder, die Zitronenfelder, die sehr schönen Felsenriffe und die langen Sandweiten der Küste sind die Merkmale des Landes (Filetti).

Auch für den "Höhlenforscher" gibt es hier einiges zu "entdecken". Neben den typischen Karsthöhlen sind vor allem die Höhlen an der Steilküste aufsuchenswert. Das ist heute überhaupt kein Problem mehr, weil eine ausgebaute Tourismusindustrie diese Gegend vollkommen im Griff hat und in Scharen die Besucher in die Grotten heute "gekarrt" werden, in die "Grotta Campana", die "Grotta Spondata di San Felice", die "Grotta Sfondata di Campi", Grotta dei Colombi" und wie sie sonst noch alle heißen. Außerdem gibt es viele Naturbrücken hier, den "l'architiello di Porto Greco", den Naturbogen in der Baia di S. Felice, die Naturbrücke in den Faraglioni della Baia dei Mergoli, usw..

Die tiefste (- 303m) und zugleich längste Höhle (ca. 1080m) des Gargano ist die Grava di Campolato. Der Ponoreingang liegt im flachen Grund einer Polje in der Nähe von S. Giovanni Rotondo. Ihre Befahrung ist erfahrenen Höhlenforschern vorbehalten, weil sie gleich mit einem 96-Meter-Schacht anfängt.

Die bekannteste Höhle ist sicherlich die Michaelsgrotte in Monte St. Angelo, die bereits seit Urzeiten als Külthöhle galt. Aber auch andere Höhlen haben wohl schon kultischen Zwecken gedient, wie sollte man sich sonst die Höhlenmalereien in einer Höhle dort erklären?

Viele der oft leicht erreichbaren Höhlen sind heute mit massiven Gittern abgeschlossen, damit der Zerstörung des Höhleninhalts ein bißchen Einhalt geboten werden kann. So steht man dann an vielen verschlossenen Toren und kann sich nur in der Phantasie ausmalen, was sich wohl dahinter verbergen könnte.


Landschaft und Natur

Siedlungen und Kultur

Höhleneingänge

Höhleninhalte

Literatur:

Filetti, Gino Il Gargano e le Isole Tremiti, plurigraf, Narni - Terni 1982
Harprath, Birgit Silberfarbene Olivenhaine, bizarre Felsformationen, Süddeutsche Zeitung 3.9.1985, S. 29
Fusilli, Carlo, Giulani, Paolo Guida alla Speleologia del Gargano, Leone Editrice, Foggia
Fusilli, Carlo Gargano Centro-Occidentale, Speleologia 15, 1986, S. 24ff.
  Richtig Reisen - Süditalien, Köln 1990

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