Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Cava d'Ispica, Sizilien, I


Eine 13 km lange Schlucht in einem Karstplateau im Südosten Siziliens ist der Grund, warum auch heute noch Menschen von weit her in diese Region kommen. Bis 1935 haben die Menschen noch in "Spaccaforno" gelebt. Dann gab es ein großes Erdbeben und es war vorbei mit der bisherigen Lebensform. Die Wohnhöhlen wurden verlassen, heute gibt es auf dem flachen Land eine neue Siedlung.

EU-Gelder machen es wohl möglich. Es entsteht nun der "Parco Acheologico Forza". "Forza" kommt von Fortilitium, das heißt Festung. Als wir 2006 dort vorbei kamen, da waren überall noch die Arbeitsspuren zu sehen. Da werden die alten Höhlenwohnungen und die Wege dazwischen wieder hergestellt, schlichtet man lange Steinmauern wieder auf, macht das überwuchernde Unkraut nieder, erschließt so gut es geht, die alten Räume noch einmal.

Am Eingang mußten wir 2 Euros pro Person abliefern, dann konnten wir uns frei bewegen. Die "Larderia" aus dem 4./5. Jahrhundert liegt gleich beim Eingang und ist ein Höhepunkt. Auf kleinstem Raum sind in drei Korridoren Grabsenken an Grabsenken in den Fels gebrochen worden - ein gewaltiger Friedhof. Draußen ist ein altes Gebäude, vielleicht mal eine Mühle, in ein Museum umgewandelt worden, wo man fachkundige Information über die wichtigsten Örtlichkeiten im Gebiet bekommt. Um die alle zu sehen, muß man sich viel Zeit nehmen, weil sie auch außerhalb des archäologischen Parks liegen, insbesondere ein paar Höhlenkirchen.


In der Umgebung

Die Schlucht mit den künstlichen Höhlen
 

 

Literatur:

Schröder, Thomas Sizilien, Michael-Müller-Verlag, 5. Auflage 2004
Baedecker Sizilien, 8. Auflage 2005

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