Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Cabrales


Andara


Arenas de Cabrales liegt auf der Nordseite der Picos de Europa. Man kommt dorthin, wenn man der AS 114 von Cangas de Onis ostwärts folgt. Dort zweigt die Straße Richtung Caresschlucht ab. Nach wenigen Kilometern erreicht man Poncebos, wo die beliebte Standseilbahn nach Bulmes hinaufführt. Die landschaftlich traumhafte Straße geht weiter Richtung Sotres und am Ende Tresviso.

Das Gebiet war schon in der Steinzeit besiedelt, was Malereien in den Höhlen von Covaciella und El Bosque beweisen. In der Cueva Las Canes hat man Werkzeugfunde gemacht.

Die Viehwirtschaft mit Rindern, Schafen und Ziegen war schon immer der wirtschaftliche Haupterwerbszweig der Gegend. Die anfallende Milch wurde auch weiterverarbeitet und die wichtigste Verwendung wurde die Käseherstellung. Der "Cabrales" ist inzwischen ein Markenzeichen, für einen ganz speziellen Käse. Es handelt sich um einen halbfesten Schnittkäse mit Blauschimmel, womit er schon der Roquefort ähnelt. Er besteht aus einer Mischung von Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch. Zum Reifen wird er in den Höhlen um Cabrales gelagert, wo sich die Edelschimmelkulturen entwickeln. Da die Höhlen über unterschiedliche Pilzkulturen verfügen, haben die Queso de Cabrales durchaus unterschiedliche geschmackliche Nuancen.

Ende August wird in Las Arenas de Cabrales jährlich ein Fest abgehalten, die Certamen del Queso Cabrales. Dabei gibt es auch einen Wettbewerb, in dem der beste Käse der umliegenden Dörfer ausgezeichnet wird.

Inzwischen hat man in der Cueva el Cares ein richtiges kleines Museum rund um den Käse errichtet. Man kann einen guten Film über den Käse in einem Besucherraum anschauen, bekommt auch ein paar Kostproben, kann in eine Höhle blicken und in einem kleinen Museum sich gründlich über Land, Leute und Käseherstellung informieren. Als Höhepunkt steigt man auf eine Stiege in die Tiefe und kommt so in eine kurze echte Höhle. Hebt man den Blick nach oben, dann sieht man in eine richtige Käsehöhle mit Holzregalen,l auf den der weiße Käse vor sich hinschimmelt.
Ein besonderes olfaktorisches Höhlenerlebnis kann man sich holen, wenn man hinter dem großen Führerhaus zu dem mit einer großen Eisentüre verschlossenen Höhlen/Tunneleingang geht. Ist man nahe genug dran, dann riechts dort kräftig. Manche, die so etwas nicht mögen, sagen wohl, es stinkt dort "saumäßig".

Landschaftsmäßig ist es dort sehr schön, weil man sich direkt am wildnatürlich gebliebenen rio Cares befindet mit seinem glasklaren frischen Wasser.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
Auf dem Weg nach Cabrales bei Poo
 
 
Eine andere Käsehöhle an der Straße
Ein Hinweis auf Covadonga - was bei uns die Lourdesgrotten sind,
das hier diese Devotionalien
   
Direkt an der Straße nach Cabrales - der Eingang in die Höhle
Covaciella
 
Beim Blick in die Eingangstüre fällt der Blick auf das folgende Blatt:
Respektiert man den Verschluß nicht und versucht gewaltsam
hineinzukommen, so beginnt die Geldstrafe bei 150.253 € und endet bei ....8€ bzw. einer Gefängnisstrafe von 1 bis 3 Jahren. Ganz schön
drakonisch.
Ein alter Baum mit Höhle drinnen gleich beim Parkplatz zur
Covaciella
Ein Höhleneingang dort
Ein seltsamer Pilz an einem uralten Baum dort

- die Natur hat noch viel viel mehr zu bieten als nur Höhlen!

                   Eine der Käsehöhlen hat es sogar in die Liste der längsten Höhlen Spaniens geschafft: die Cueva de la Vieya- Cueva de los Quesos mit mehr als 10 km Länge. Sie liegt bei La Pica/La Ria.

Literatur:

Puch, Carlos EL TOPO LOCO LAS GRANDES CAVIDADES ESPANOLAS, N° 3/5 - Julio, 1981

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