Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Gruta da Lapinha und Parque do Sumidouro
Minas Gerais, Brasilien


Die Lapinha-Höhle befindet sich im Bergland von Minas Gerais, 48 km nördlich von Belo Horizonte in der Ortschaft Lagoa Santa. Sie liegt in dem seit 1980 bestehenden Parque Ecológico do Vale do Sumidouro. 

1835 begann die belegte Forschungsgeschichte mit Besuch von Peter Lund, der dort seine ersten Höhlenbesuche abstattete. Ganz stolz wird heute noch seine Bemerkung zitiert: ""Never have my eyes seen anything as beautiful in the domains of Nature or of Art". Nun, das hängt natürlich sehr davon ab, wieviel er herumgekommen ist, und das kann nicht sehr weit gewesen sein. Immerhin lebte er von 1835 bis 1880 dort. Er fand in den Höhlen allerhand Knochen und Mineralien, die er an den König von Dänemark weiterschickte und die heute noch im Zoologischen Museum in Kopenhagen gezeigt werden.

Was später gefunden wurde, wird heute in dem großen Gebäude gezeigt, das in der Nähe des Schauhöhleneingangs errichtet wurde, das nun das Museu Peter Lund oder Museu da Lapinha enthält. Besondere Schaustücke sind die Knochen von Säbelzahntigern und Riesengürteltieren (Armadillo) und der Schädel des Manns von Lagoa Santa, dessen Alter mit 10.000 Jahren angegeben wird.

Der Schauhöhlenbetrieb war im Juli 2025 etwas seltsam. Als unsere Gruppe sich zum Besuch fertig machte, verlangte man uns, daß wir alle unsere Rucksäcke zurücklassen sollten, was dazu führte daß mindestens 20 Personen erst einmal zum Bus zurückgehen mußten, um das Gepäck loszuwerden. Die Höhle durfte nur mit Helm betreten werden, so daß wir bei der Helmausgabe antreten mußten, um uns dort einen solchen zu besorgen. Um den aufsetze zu dürfen, mußte jeder seine Haarpracht, sofern sie noch da war, in ein Haarnetz einbringen. An meinen Sandalen wurde ausgesetzt, daß sie kein passendes Schuhwerk darstellen würden und ich mußte sie eintauschen gegen Gummistiefel. Zuletzt konnte der uns begleitende Führer keine andere Sprache außer Brasilianisch, was dazu führte, daß eine Amerikanerin uns den Führungstext vorlesen mußte, um irgend etwas zu verstehen. 
Ansonsten handelt es sich um eine 511 m lange Höhle mit breiten Wegen, vielen Stufen im auffallend geschichteten Marmor mit spektakulären Deckenformen und den üblichen Tropfsteingebilden in 16 Kammern. Das Alter des Gesteins wird mit 600 Mio. Jahren angegeben.

Der Weg zur Schauhöhle ist nur einer von drei Trails. Daneben gibt es noch den Sumnidouro Trail/Trilha Sumidouro und den Crossroad Trail/Trilha da Travessia. Sie sind sehr zu empfehlen, weil sie die reizvolle Karstlandschaft der Umgebung aufschließen. Eine große Polje wird durchquert, die je nach Wasserstand von einem See bedeckt wird. Dort wo, das Wasser verschwindet, befindet sich eine Schluckloch, das in eine kilometerlange Höhle führt, von deren Besuch aber abgeraten wird, weil besondere gesundheitliche Gefahren damit verbunden wären. Der Name der Einheimischen für diese Stelle ist Anhanhouhacanhuva, was bedeutet: "Stilles Wasser, das in einem Erdloch verschwindet".

Schauhöhlengebäude

Literatur:

 

Links:

https://circuitodasgrutas.com.br/gruta-da-lapinha/

https://ingressos.parqueestadualdosumidouro.com.br/

https://www.viagensecaminhos.com/gruta-da-lapinha/

https://sketchfab.com/3d-models/gruta-da-lapinha-555f9c056c2a432fa5aff1719653a651?utm_medium=embed&utm_source=website&utm_campain=share-popup

https://www.showcaves.com/english/br/showcaves/Laphina.html

Speläologisches in Brasilien


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