Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Höhlen von Tham Nong Pa Fa und Tham Pa Seuam, Thakek-Region, Khammouane, Laos


Von Thakek aus sind es 7 km auf der Straße Nummer 12. Dann gilt es nach links abzubiegen. Man überquert den Nam Don, fährt durch den Weiler Na Khang Xang und auf einer für die Gegend schon sehr gepflegten Straße bis vor die Höhlen. Die moderne Zeit hat einen sofort, weil gleich ein Mann dasteht, der einem für das Parken des Fahrzeugs ein paar Kip abnimmt. Gleich nebenan ist ein kleiner Markt und ein Restaurant, wo die Leute versuchen, irgend etwas zu verkaufen, um etwas zum Leben zu verdienen. Sogar ein Klohäuschen gibt es, und auch da will man Geld für die Benutzung haben. In diesem vom Grundverständnis her auch 2017 noch immer kommunistischen Land kosten auch die kleinsten Kleinigkeiten schon etwas. 

Auf der Straße ein paar Meter weiter kommt man zum geschmackvoll gestalteten Kassenhäuschen, wo man schon wieder seinen Geldbeutel herausholen muß. Auf einem Holzsteg geht es nun am Rande eines großen Sees, umrahmt von einer felsigen Traumkulisse, zu einer schroffen schwarzen Wand. Am ihrem Fuß verschwindet der Abfluß des Sees in einer Wasserhöhle, der Tham Pa Seuam. Wer Lust hat und 10.000 Kip bezahlt, der wird auf einem Holzboot hinein und wieder herausgebracht. Es sind ca. 200 m Höhlenstrecke, die man so zurücklegt zwischen großen Tropfsteinen. Die Höhle erinnert mich an die Wimsener Höhle, nur ist alles ein wenig größer. 

In einem oberen Stockwerk dieser Höhle fand man 2004 einen wieder vollkommen in Vergessenheit geratenen Höhlenteil, der heute als eines der großen nationalen Heiligtümer von Laos gilt, die Tham Nong Pa Fa, die Buddhahöhle. Ein Dorfbewohner sei eines Tages auf der Suche nach Fledermäusen, die er als Nahrungsquelle ansah, in die Wand oberhalb der Wasserhöhle gestiegen und habe einen Schatz entdeckt. 229 Buddhas gab es da, gefertigt aus Holz, Stein, Silber, Zinn und goldüberzogen, teilweise schon 600 Jahre alt. Man fand Schriften auf Palmblättern und viele Votivgaben.

Heute kann man über eine Betonkonstruktion hinauf zum vergitterten Höhleneingang steigen, wo man seine Schuhe ausziehen muß. Dann heißt es sich stark zu bücken und kann so in den sakralen Höhlenraum steigen. Am Boden liegen lauter Teppiche, die die Geräusche dämpfen. Zwei Frauen verkaufen typische buddhistische Opfergaben, die von den Besuchern oft erworben werden. Ein Aufpasser mit Dienstkordel an der Schulter paßt auf, daß das Photoverbot eingehalten wird. Die Besucher dürfen nur bis zu einer Balustrade vorrücken, die alle von den vielen Buddhas dahinter trennt. 

     

 

     

Literatur:

Khammouane Provincial Tourism Office Tham Nong Pa Fa. Faltblatt 2p. 2007
ohne Verfasserangabe History of Buddhas Cave and Nongpafa, 38 p, ca. 2007

Links:

 

http://www.tourismlaos.org/show_province.php?Cont_ID=816

http://www.jessica-purkhardt.de/index.php/210-die-hoehlen-rund-um-thakek-travel-start

http://www.tourismlaos.org/files/files/Caves in Khammouane.pdf

Karst und Höhlen in der Provinz Khammouane, Laos


[ Index ] [ Englisch version ] [ Höhlen und Höhlengebiete ] [ Kunst ]
[ HöRePsy ] [ Höhlenschutz ] [ VHM ] [ Veranstaltungen ] [ Links ]