Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Speläologisches im Oman


Bimmah Sinkhole / Foto Michael Lindenmayr


Omanreise 2016 mit HAUSER-Reisen


"Im Oman ist Wasser teurer als Benzin." (Horst Münzinger beim Vortrag "Oman - Faszinierendes Kultur- und Reiseland im Süden Arabiens in Münchner Volkshochschule im September 2016)


Das rund 310.000 km² (D 357.000 km²) große Sultanat Oman liegt in der Nordostecke der Arabischen Halbinsel, die vom Golf von Oman und dem Arabischen Meer begrenzt ist. Der Jemen bildet im Südwesten die politische Grenze, im Westen ist es Saudi-Arabien und im Nordwesten sind es die Vereinigten Arabischen Emirate. Es leben über 3,2 Millionen Menschen dort lt. der Internetinformation der Omanischen Botschaft (2016), bei Wikipedia sind es 4,4 Millionen. Das politische System bezeichnet sich als "Absolute Erbmonarchie" mit Sultan Quabus ibn Said an der Spitze. 

Die Hauptstadt ist Maskat mit gerade einmal 30.000 Einwohnern. Bezahlen tut man mit omanischen Rials  (http://www.xe.com/currency/omr-omani-rial) mit einem Kurs von momentan 1: 2,32 Euro. 

Noch in der Mitte des letzten Jahrhunderts konnte kein Europäer dieses Region bereisen, sondern sich allenfalls illegal oder als Händler verkleidet dort bewegen. Das änderte sich radikal, seit 1967 die ersten Ölfunde im Oman gemacht wurden. Inzwischen betragen die Einnahmen aus dem Verkauf des Öls auf 70 % der Staatseinnahmen.

Oman im Allgemeinen

Es konnte nachgewiesen werden, dass das Gebiet, welches heute von dem Sultanat umschlossen wird, bereits in der Steinzeit besiedelt war. Die frühesten Funde menschlicher Ansiedlungen reichen ca. 10.000 Jahre zurück. (Im Nationalmuseum wird ein Steinwerkzeug gezeigt, das geschätzte 2 Millionen Jahre alt sein soll, also noch viel weiter zurückreicht in die Menschheitsgeschichte.)

 In der jüngeren Geschichte war der Osten der Arabischen Halbinsel ein Ziel verschiedener Kolonialmächte. Als erstes machten die Portugiesen Ansprüche auf diesem Areal geltend. Ihre Herrschaft endete allerdings Mitte des 17. Jahrhunderts.

Etwa 100 Jahre später, im Jahr 1746, wurde die Bū-Saʿīd-Dynastie begründet. Diese herrscht noch bis heute in Oman. Ende des 18. Jahrhunderts stieg der Einfluss der Briten in Oman – vornehmlich durch die Ostindienkompanie. Der wirtschaftliche Aufschwung des Sultanats ebbte Mitte des 19. Jahrhunderts ab. Noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Briten in Oman stationiert. 1959 wird ein Aufstand im Jebel-Akhdar-Gebiet niedergeschlagen, bis 1975 gibt es Aufstände in der Dhofar-Region. Momentan scheint alles ruhig zu sein.

Die Landschaft des Omans ist klar gegliedert. Gebirgszüge erheben sich im Norden und Süden, denen jeweils schmale Küstenstreifen vorgelagert sind. Dazwischen liegt eine riesige Ebene, die im Osten bis an den Indischen Ozean reicht, im Westen bis an die Sandwüste Rub al-Khali, das "Leere Viertel". Die Länge der Küstenlinie wird mit 3.165 km angegeben.

Der Untergrund Omans wurde schon als "Geologisches Weltwunder" (Maissenbacher), weil es dort einen Querschnitt durch alle Gesteine der Erde gäbe und sämtliche geologische Alter dort repräsentiert seien. Aus höhlenkundlicher Sicht sind vor allem die Kalksteinvorkommen relevant, aber auch dort, wo es etwa Gips und Salz gibt, könnten Höhlen zu finden sein.

Eine Bilderreise durch den Oman

Auf dem Weg vom Flughafen
zum Hotel
Dhaufahrt am Abend
Maskat Corniche
Sultan-Qabus-Moschee
< Auf 2 Millionen Jahre geschätzer Steinkeil im Nationalmuseum
Im Souk von Nizwa
Al-Hmra
Dhauwerft in Sur
Ziege am Balcony Walk

 

Oman speläologisch: (siehe auch Omanreise 2016)

Auf der Suche nach dem kostbaren Wasser dürfte kaum ein leicht zugänglicher Fleck des Omans nicht schon früher besucht worden sein, so daß die Eingänge zu bestimmten Höhlen in den großen Kalkgebieten, wo die Schichten 2.000 m messen, schon lange bekannt waren. Die Hirten benutzten die Felsüberhänge für ihre Herden, Waltham berichtet von einer Höhlenwohnung, die noch benutzt wurde, im Wadi Misfah. 
Ausländischen Höhlenforschern war über lange Zeit hindurch verboten, das Land zu durchstreifen, lediglich einige Engländer und Amerikaner, die in Mascat lebten, unternahmen kurze Unternehmungen. 1977 gelang Doug Green, einem Engländer, die erste Durchquerung der Al Hotta Höhle, zusammen mit Mitgliedern der omanischen Armee. 1983 gelang Don Davidson, der im Auftrag der Regierung auf Wassersuche war, die Entdeckung der Eingänge in diie Majlis Al Jinn Höhle, einer riesigen Höhlenhalle. Höhlenexpeditionen von slowenischen Höhlenforschern in den Süden des Landes und von Engländern, zusammen mit lokalen Höhlenforschern, in das Selmehgebiet im Norden lieferten wichtige neue Erkenntnisse. Das Selmeh-System ist momentan mit seinen 12 km Länge die längste Höhle der Arabischen Halbinsel, nur zugänglich unter anderem durch einen riesigen Eingangsschacht.

Einzige Schauhöhle des Landes (2016) ist die Al Hotta Cave, allerdings seit längerem wieder geschlossen, da wohl Hochwässer viele Anlagen wieder zerstört haben. An einem Plan zur Erschließung der Majlis-Höhle wird gearbeitet. Andere Höhlen sind längst in das Besuchsprogramm der Tourismusfirmen aufgenommen und werden regelmäßig von diesen besucht.

Eine kleine alphabetisierte Übersicht (sich stark stützend auf eine Webseite des Tourismusministeriums des Omans, 2016):, aber nicht nur.

Höhlen:

 

Die Höhlenaufnahmen stammen von Greg Middleton und werden mit seiner Zustimmung hier veröffentlicht.
November 2016

http://www.travelandtourworld.com/news/article/abb-makes-travel-in-omans-two-million-year-old-natural-cave-heavenly/

Nov 2016


Die Längsten / Quelle: Laumanns 2022 Die Tiefsten
1. Selmah System, Selmah Plateau 11.500 m
2. Al Hoota cave, Djebel Akhdar 4.975 m
3. Al Khishail Cave, Saih Hatat ca. 3.000 m
1. Al Jinah Cave, Djebel Al Kawr über - 480 m
2. Selmah System, Selmah Plateau - 385
3. Kittat Al Suwairat Cave, Djebel Akhdar - 314 m

 


Literatur allgemein:

Franzisky, Peter, Kabasci, Kirstin Oman, REISE KNOW HOW, 8. Auflage, Bielefeld 2013
Homann, Klaudia und Eberhard Oman, Iwanowski's Reisebuchverlag, Dormagen, 2. Auflage 2014
Polyglott  APA Guide Oman, Hamburg 2012
Walker, Jenny et. al. Arabische Halbinsel, lonely planet, 1. deutsche Auflage 2014

Literatur speläologisch:

Campion, Ged Longest in the Middle East, Descent 137, 1997
Campion, G. The YRC Oman Caving Trip. Yorkshire Ramblers' Club Journal Series 12 Issue 7, 1997, pp22. Leeds YRC
Chaker, Chadi Oman Expedition, in: Speleo Club du Liban, Al-Ouat 'Ouate, 2019, S. 112-117
Courbon, Paul, Chabert, Claude Atlas des Grandes Cavités Mondiales, UIS FFS 1986
Dreybrodt, Joerg Wüstenhöhlen auf der Musadam-Halbinsel und im Kawr Gebirge (Oman), Die Höhle 1-4/2015, 126-133
Ganter, John H., Davison Donald W. Jr. Desert mountain karst of the Middle East, with emphasis on the Selmeh Plateau, Sultanate of Oman. Abstracts with Programs - Geological Society of America 21(6) 1989
Hanna S. Field Guide to the Geology of Oman. - The Historical Association of Oman, 1995
Hanna, S, Al Belushi, M..,  Introduction to the Caves of Oman. - Sultan Qaboos University 1996
Laumanns, Michael Oman, in: Laumanns, Michael (Editor): Atlas of the great caves and the karst of the middle East, Berliner höhlenkundliche Berichte, Band 83, Berlin 2022
Ministry of Tourism AL HOOTA Cave System, Sutanate of Oman 2009 
ohne Verfasserangabe THE "OMAN-DHOFAR '97' CAVING EXPEDITION Summary, Nase jame, 39, 1997, S. 185f.
ohne Verfasserangabe Al Hoota Cave, Wings of Oman, November 2016, p 19
ohne Verfasserangabe Omran hosts 2016 ISCA meeta at Al Hoota Cave, THE WEEK, November 10, 2016, p 13
Pavuza, Rudolf, Seemann, Robert, Mais, Karl The Hoti-Cave-System in the Jabal Akhdar (Oman), Die Höhle 49(2), 1998, 33-41
Sultanem, Ronald Oman Expedition, in: Speleo Club du Liban, Al-Ouat 'Ouate, 2019, S. 108-111
Waltham, A., Brown, R., Middleton, T. Through the Hoti, Caves & Caving 30, 1985, p 16
Waltham, A., Brown, R., Middleton, T. Karst and Caves in the Jabal Akhdar, Oman, CAVE SCIENCE Vol. 12, No. 3, September 1985, p 69ff

 

Links allgemein:

http://www.omantourism.gov.om

http://www.worldwildlife.org/ecoregions/at0801

http://www.mein-visum.de/oman/

http://www.oman-embassy.de/

http://home.kpn.nl/~lilian_jan_schreurs/oman/oman2001.htm

http://www.weltreisewortschatz.de/arabisch/

http://www.deutschoman.de/ Deutsch-Omanische Gesellschaft e.V.

Links speläologisch:

http://www.omantripper.com/caving-trip-at-salma-plateau/

https://www.lonelyplanet.com/oman/travel-tips-and-articles/77357

http://ngm.nationalgeographic.com/ngm/0304/feature2/

http://www.usdivetravel.com/OmanCaving.htm

http://highlife.ba.com/articles/caving-in-oman/

http://www.siemens.com/history/de/laender/oman.htm

http://www.vdhk.de/fileadmin/pdf/mitteilungen/Heft3-2011.pdf

http://www.travelandtourworld.com/news/article/abb-makes-travel-in-omans-two-million-year-old-natural-cave-heavenly/

http://www.yrc.org.uk/yrcweb/index.php/journal/series12/102-i7-1997/838-s12i7p22

http://www.omaninfo.com/news/caveman-salutes-oman.asp

https://www.siemens.com/history/en/countries/oman.htm

http://www.vancestevens.com/travel/oman/jebelkaw/jebelkaw.htm

https://www.omanobserver.om/the-growing-fascination-for-al-khalufs-cave-by-the-sea/



 


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