Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Hirschberg und Gründhütte beim Tegernsee


Landschaft und Höhlen rund um den Tegernsee


Der Hirschberg mit seinen 1.670 m Höhe ist einer der klassischen Münchner Hausberge. Mehrere Anstiege sind möglich. Der meistbenützte ist wohl von Scharling oder Kreuth her, aber auch von Bad Wiessee durch das Söllbachtal kann man den Gipfel erklimmen, wenn man darauf Wert legt. Walter Pause hat ihn einmal so beschrieben: "Man sieht ihn schon von weitem, wenn man von München her ins Tegernseer Tal einfährt: einen regelmäßig aufsteigenden breiten Waldberg, an dessen ebenem Gipfelgrat man die Spitze aus der Mitte rechts, also nach Westen versetzt hat: ein kleiner Konstruktionsfehler aus der Schöpfungszeit.." Spektakulär ist da nichts, eher gemütlich unvollkommen.

Eine mögliche Route beginnt beim Skilift in Schalding, wo man sein Auto parken kann. In 1 1/2 Stunden kann man steil auf der Skitrasse hinaufzulaufen und kommt dann in der Nähe der Gründ-Hütte heraus.

Direkt beim Parkplatz kommt oft ein kräftiges Bächlein herunter vom Berg. Folgt man ihm aufwärts bis zu seinem Ursprung, dann steht man auf einmal an einem richtigen Höhleneingang. Das kleine Fuchsloch verbirgt sich dahinter, eine echte Karstquellhöhle. Wer vollen Einsatz nicht scheut, der kann sich hineinwagen, und sehen, was oft auf dieser Welt "Höhlen" sind, enge und engste Felslöcher ohne Möglichkeit überhaupt umzukehren, wenn man hineingekrochen ist. Zurück geht es nur in derselben Weise wie man sich hineingewürgt hat, nur halt rückwärts. Es geht da innen noch weiter, nur wer möchte da noch weiter machen?

Hat man mal das erste Steilstück hinter sich gebracht, dann wird der Weg weit angenehmer, weil flacher und ausgebauter. Die obere Station des Skilifts geht auf der Rodungsfläche. Daneben zwei Hütten. Eine gehört dem Alpenverein, eine den Naturfreunden.

Eine schöne Zeit kann man auf der kleinen Gründhütte, einer Selbstversorgerhütte des Alpenvereins Sektion Oberland, verbringen, wo gerademal 10 Personen unterkommen können, wenn sie gerade frei ist.. Dazu muß man sich dem Anmeldeverfahren unterziehen, den Hüttenschlüssel bei der Geschäftsstelle im Globetrottergeschäft in München abholen und in nach der Tour dort auch wieder abliefern.

Von dort aus sind dann leichte Touren auf die Hüttenberge wie das Rauheck und den Hirschberg möglich.

Juni 2012

Auf einem guten Weg ist die Rauheckalm erreichbar und von dort aus ist es nicht mehr weit in die Gipfelregionen, die weite weite Blicke möglich machen...

 

Geht man noch weiter Richtung Hirschberg, dann kommen ein paar Erdöffnungen, die wir schon vor langer Zeit einmal ausgemacht haben und uns, probehalber, hineingelassen haben. Aber weitergemacht hat da noch keiner. Eine Chance für echte Höhlenforscher.

 


Literatur:

Reiner, Harald Karteileichen & Wissenslücken, DER SCHLAZ 81, Februar 1997, S. 35f.
Triller, Adolf Die Berge zwischen Walchensee und Inn, in: Münchner Höhlengeschichte, München 1982
Wolf, Andreas Kurzbericht Buchstein 1276, in: Münchner Höhlengeschichte II, München 2004, S. 94f.
Pause, Walter Münchner Hausberge, 6. Auflage, München 1966
Sektion München des Deutschen Alpenvereins e.V., hrsg. von Die "Münchner" Berghütten, München 2012

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