Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Lichtengraben-Ponorhöhle, 
Fränkische Alb


Die Bismarkgrotte bei Rinnenbrunn, Fränkische Alb


Im "Bärnhofer Wald" bei Rinnenbrunn liegt am Hangfuß des Steinberges der Eingang in die Lichtengrabenhöhle. Vom ungeteerten Fahrweg sind es nur einige Meter durch Jungwald und man hat den tiefen, 250 m langen Graben erreicht, an dessen Kopfende, dort wo es überirdisch nicht mehr weitergeht, ein Doppelportal zu sehen ist.

Die ersten Meter der heute auf 314 m Ganglänge bekannten Höhle (+6m, - 16m) sind noch aufrecht zu begehen. Ein Spaltengang führt in einen Raum mit Deckenloch, danach geht es weiter in der Spalte, die sogar ein wenig Sinterschmuck in der Deckenregion aufweist. Danach kommt wieder eine Kammer, eine kleine Verzweigung und es geht tiefer hinein in die Höhle. Altes Holz liegt herum, Pilze wachsen schon darauf, alles eingeschwemmt vom Bach, der zeitweise sich aufstaut und viele Gänge in der Höhle überflutet. Die zwischen 2002 und 2005 vom SpeleoClub Guano neu vermessene Höhle wurde von den Planerstellern in drei Abschnitte eingeteilt: den "Geradeaus", das "Obere und Untere Lehmland" und die "Lehmhalle". 

Verschiedene Funde wurden um 1920 gemacht, Scherben aus der Bronzezeit und aus dem Mittelalter, eine eiserne Lanzenspitze wurde aufgelesen, um 1922 baute man Höhlenlehm zur Düngergewinnung dort ab. 

Einige Sagen wurden von der Höhle erzählt, was auch zeigt, daß man sich mit der Höhle immer schon auseinandergesetzt hat. In einer Quelle bei Engenthal sei Hafer wieder ausgetreten, der in die Höhle eingeschwemmt worden sei. In der Höhle gehe um Mitternacht ein Hirte mit einem schwarzen Hund um; Hildel von Eschenbach, der im Besitz eines Erdspiegels gewesen sei, und der deswegen vom Teufel dorthin verbannt worden sei.

     
     
Weitere Ponoröffnung in der Nähe des Lichtengrabenponors

Literatur:

Cramer, Helmuth Aktive Ponorhöhlen im fränkischen Karst, Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung. Ztschr. des Hauptverbandes Deutscher Höhlenforscher. Jahrg. 1932, H. 1., Berlin 1932
Huber, Fritz Jahreshefte für Karst- und Höhlenkunde, 8. Jahresheft - 1967, Die Höhlen des Karstgebietes A Königstein, 2. Band, München 1967

Links:

Landschaft und Höhlen der Hersbrucker Schweiz


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