Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Baume de Gonvillars, Haute-Saône/Doubs, F
heute: Réseau de la Sapoie


In der Nähe von Saulnot liegt eine altbekannte Höhle, die Baume de Gonvillars. Aus dem Jahre 1833 stammt die erste schriftliche Erwähnung, 1880 wurden bereits Ausgrabungen dort durchgeführt. Inzwischen sind fast 6 km Gangstrecken bekannt. Der Gesamthöhenunterschied ist gering, gerade 42 Meter. Der Bachlauf, auf den man in den tiefsten Teilen der Höhle stößt, kommt im nicht weit entfernt gelegenen Trou aux Chien wieder zum Vorschein.

Die Gegend ist heute gut erschlossen. Eine Feldweg führt von der Schnellstraße zwischen Arcey und Saulnot bis zu einem Waldstück, wo bereits eine große Tafel die Besucher auf die Besonderheiten des unter Naturschutz stehenden Gebiets aufmerksam macht. Die vielen Spuren zeugen von der starken Frequentierung der Örtlichkeit. Ein breiter ausgetretener Fußweg führt bis zu einem Felsbalkon direkt oberhalb des Eingangsportals, wo man einen Fernblick auf die grüne Umgebung hat. Zahlreiche Pfade führen zur Höhle, die sich auf halber Höhe des Hangs öffnet. An den Wänden des Eingangsraum sieht man ganz deutlich die Reste einer früheren Konglomeratfüllung eines großen Teils dieses Gebiets, die inzwischen wieder stark ausgeräumt ist. Wer tiefer hinein will in die Höhle, der muß sich in ein niedriges Gangstück links an der Seite bemühen, wo es gleich feucht und dreckig wird.

Nicht mehr gut zu lesen -

vermutlich: Exploration dangereuse

Unbedingt erwähnen sollte man das Gite d'etape in Villers-sur-Saulnot. Dort kann man als low-budget-Reisender günstig unterkommen und kriegt zu einem vernünftigen Preis (2005 12 €) ein viergängiges Menü von hervorzuhebender Qualität! Und es kann einem passieren, so wie uns (August 2005), daß man sehr nette Gesellschaft hat. Sie bestand aus einer etwas älteren und deswegen viel Zeit habenden Jakobswegpilgerin, die gerade ihre erste Etappe hinter sich hatte, einem jungen Schweizer Studenten aus Bern-Basel, der mit dem Radl unterwegs nach Bordeaux war, wo er weiterstudieren wollte, drei französischen Archäologen, die gerade einen römischen Gutshof ausgruben und im Gîte ihre Unterkunft hatten, Daniel und seiner Frau, die uns wunderbar bekochten und halt mir und Norma auf dem Weg an die Loire. So ein schöner Abend kommt nicht dadurch zustande, daß wir viel "Macht" oder "Geld" gehabt hätten, sondern "Wissen" und die Lust sich, auf "einfache Umstände" einzulassen. Einfach herrlich und jenseits aller "Bezahlbarkeit". Bei den wichtigsten Sachen im Leben geht es einfach nicht ums Geld, sondern uns ganz andere "Dinge"!


Kalbsbraten mit Zucchinigemüse, August 2005

Ein paar Bilder aus den Höhlen in den Jahren 1991 und 1993und dem 5.1.2000

 
Eine Umweltsauerei

- Fässer mit unbekanntem Inhalt,

abgestellt in der Höhle

Noch ein Eingang

Literatur:

CDS du Doubs Inventaire Spéléologique du Doubs, Tome 1
Chabert, Claude LES GRANDES CAVITÉS FRANCAISES; 1981
Petrequin, P. La Baume de Gonvillars (Haute-Saône), Bulletin de l'A.S.E., n5, p. 3-4, 1968
Nuffer, R. Cavites et phénomènes karstiques de la Haute-Saône (G.S.Graylois), p. 134
Cieselski, L. Une traversée Haute-Saône-Doubs!, Spelunca n° 47, p 2f.

Links:

 


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