Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen in der gorge du Gardon 2

Von Collias bis St. Nicolas


Höhle mit zeitgenössischer "Höhlenkunst"


Collias ist ein kleiner charmanter Ort an den Ufern des Gardon, über den es eigentlich nicht viel zu erzählen gibt. 25 km sind es nach Nimes, 40 km nach Avignon. Fast 1000 Einwohner hat er heute, es gibt eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert, eine steinerne Brücke über den Gard, 1920-23 erbaut, eine alte Mühle im Fluß, ein ehemaliges Wasser- und Elektrizitätswerk (er war einer der ersten elektrifizierten Orte Frankreichs!), den "Chemin de la Torte", ein Cafe, drei Läden, 3 Bootsverleihe und einen großen öffentlichen Parkplatz, für dessen Benutzung man jetzt auch schon zahlen muß.

Er ist auf schmalen Sträßlein nur erreichbar, der D3 von Nimes her, der D 112 von Sanilhac und auf der Route d'Uzès oder man kommt mit dem Boot den Gardon herunter oder auch herauf. Der Fluß schlängelt sich durch ein Kalkfelsplateau, nicht so gewaltig eingesägt wie etwa an der Ardèche, eher lieblich, sanft.

Besonders reizvoll sind die Wanderungen, die man entweder entlang des Flußlaufs machen kann oder auch hinauf auf die Hochfläche. Inzwischen ist der Wanderer aber nicht mehr alleine auf den Wegen. So mancher Mountainbiker versucht sich ebenfalls auf diesen Strecken. Die Wege sind gut beschildert, so daß es keine Schwierigkeiten macht, ihnen zu folgen.

Empfehlenswert ist die Halbtagesrundtour Collias gardaufwärts bis zur baume Saint-Vérédème, dann hinauf auf die Hochfläche und auf ihr zurück nach Collias. So kombiniert man ursprüngliche Natureindrücke mit ein wenig Kultur, das Gefühl, geborgen in einem Flußtal zu sein mit den Eindrücken auf einem Kamm weit in die Umgebung sehen zu können, unten das Wasser und oben der Wind.

Unterwegs kommt man an ein paar Höhlen vorbei: die vergitterte Grotte de Pâques gleich bei Collias, eine gelegentlich wohl als Wohnstätte genutzte Höhle, auch in der Karte eingezeichnet, und schließlich "la Baume" mit der kleinen Höhlenkirche Saint-Vérédème und einer kurzen Durchgangshöhle. Die war früher immer zugänglich, im Sommer 2011 allerdings aus "Fledermausschutzgründen" abgesperrt.

 
 
 
 
 
 
 
 
Grotte de Pâques
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
28. Mai 1980
 
 

 

 


Literatur:

Minvielle, Pierre GUIDE de la FRANCE SOUTERAINE, Les Guides Noirs, Tchou, Éditeur, 1970
ohne Verfasserangabe Atlas Speleologique des Gorges du Gardon, Band 1 und 2, 1981
Mazauric, F. Le Gardon et son Canyon Inférieur, MÉM. SOC. SPEL. 1892, 2
Fabre, Guilhem, Pey, Jean Le Gardon et ses gorges, Les Presses du Languedoc

Links:


28. Mai 1980

 


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