Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Chýnovske Jeskyne bei Tabor, Tschechien


Das Gebiet über der Höhle


In Böhmen gibt es einige kleine vereinzelte Höhlenvorkommen. Eines davon liegt in der Nähe von Tabor in einem isolierten Marmorvorkommen. Der Eingang wurde schon 1863 bei Steinbrucharbeiten entdeckt. Der Hammer eines Arbeiters, Vojtech Rytir, verschwand einfach im Boden in einer Spalte und war weg. Man schickte sich an, das Arbeitsgerät wieder zu bergen und entdeckte so die Höhle. Der Dorflehrer Riedl erstellte den ersten Höhlenplan, der dann die Aufmerksamkeit von Gelehrten des Prager Provinzmuseums erweckte, J. Krejci und A. Fric. Sie ergänzten den Plan und publizierten erstmals 1863 in der Zeitschrift Ziva etwa über die Höhle.

Schon 1868 wurde sie für die Öffentlichkeit geöffnet und war somit die erste Schauhöhle Tschechiens. Noch heute werden Entdeckungen in der Höhle gemacht, heute durch die Taucher, die große wassererfüllte Räume gefunden haben. Das Wasser wird für die Versorgung der Menschen dort genutzt.

Die Gesamtganglänge wird mit 1200 m heute angegeben, wovon 220 m davon erschlossen sind. Bemerkenswert ist die Höhle nicht wegen ihres Tropfsteinsschmucks. Die wenigen Stücke, die man zu sehen bekommt, wurden aus anderen Höhlenteilen herangeschafft. Was sie besonders macht, das ist der farbige Marmor, der weiß, gelblich und braun geschichtet hier auftritt und sich mit prachtvollen Korrosionsformen zeigt.

 
Der "Drachenkopf"

 

Literatur:

Kucera, Bohumil, Hromas, Jaroslav, Skrivanek, Frantisek Jeskyne a propasti v Ceskoslovensku, Academia, Prag 1981
Bilkova, Daniela, Cilek, Vaclav, Hromas, Jaroslav, Novotna Jirina Navstivte... PODZEMI v Cechach, na Morave, ve Slezsku, Olympia, Praha 2002

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