Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Konepruské Jeskyne bei Beroun, Tschechien


Die Konepruskéhöhle liegt 6 km südlich von Beroun. Sie liegt im Zlaty kun-Hügel, von dem aus man einen sehr guten Ausblick auf die Landschaft rundum haben kann. Sie wurde im Jahre 1950 bei Steinbrucharbeiten entdeckt. So ist dieses Stück Natur noch erhalten, aber rundum geht der Abbau des Kalksteins massiv weiter.

Die Höhle ist leicht zu finden, weil viele Schilder den Weg bezeichnen. Eine erste kleine Überraschung ist schon an der Zufahrt, denn da hat sich ein Parkwächter angesiedelt, der einem sogar ein paar Kronen für den ziemlich leeren Parkplatz abnehmen will. Zu Fuß geht es die letzten Meter hinauf zu dem einfachen Schauhöhlengebäude, um das sich immerhin 2 Souvenirgeschäfte gruppieren. Geschäftstüchtig sind sie schon. Wer fotographieren will, dem werden nochmal 10 Kronen abgeknöpft, 5mal soviel kostet es, wenn man sein Videogerät betätigen will.

Die Natur wird sich hier wieder selber überlassen und so sprießt es üppig auf dem spärlichen Karstrasen vor dem Höhleneingang im ehemaligen Steinbruchgelände. Die Höhlenlänge wird mit 2 km angegeben, die sich in 3 Etagen in den Berg hineinziehen. Das Gestein ist vergleichsweise alt. Es handelt sich um 400 Millionen Jahre alten Devonkalk. Es gibt ein paar hübsche Tropfsteine zu sehen an auf- und absteigenden Weg zu sehen, einige beachtenswerte großere und kleinere Deckenkolke und am Ende die Reste einer Geldfälscherwerkstatt aus dem 15. Jahrhundert. Die haben da soviele Münzen gefälscht, daß es für 1 bis 2 Jahre zum Lebensunterhalt gereicht haben soll!


"Lochstein" auf tschechisch
Die Falschmünzerwerkstatt
 

Man verläßt die Höhle an einer anderen Stelle als man sie betreten hat. Auf einem breiten Schotterweg geht es zurück, aber es ist auch möglich, noch einem kleinen markierten Wanderpfad auf die sehr ursprüngliche Karstkuppe zu folgen. Dabei kommt man noch an mehreren Höhleneingängen vorbei! Zwei sind mit Eisendeckeln verschlossen, einer ist eigentlich offen, aber nur für sehr schlanke Zeitgenossen zu machen, die Lust haben, sich in einen Schlitz senkrecht zu versenken. Vom 475 m hohen Gipfel ist der Blick Richtung Westen, Richtung Krizatky, zu dem nahe gelegenene nächsten Hügel möglich. Er ist nicht direkt von dort aus erreichbar, weil ein riesiger Steinbruchkrater dazwischen liegt. Man muß dazu ein paar Kilometer weiterfahren nach Krizatky und sich dort umsehen.

Ein Schild weist den Weg zu den Höhlen in Krizatky. Ein weiß-gelb markierter Wanderweg führt steil den Hang hinauf zu der J.Axamitova brana, einer Höhlenruine, mit einen malerischen Naturbrücke an Eingang und einer kleinen Schachtfortsetzung weiter hinten, und der Jelinkuv most, einer Höhlenspalte, die mitten in die steile Felswand draußen führt. Es gibt in diesem kleinen Karsthügel noch mehr kleinere Höhlen, die ziemlich versteckt liegen.

Literatur:

Kucera, Bohumil, Hromas, Jaroslav, Skrivanek, Frantisek Jeskyne a propasti v Ceskoslovensku, Academia, Prag 1981
Bilkova, Daniela, Cilek, Vaclav, Hromas, Jaroslav, Novotna Jirina Navstivte... PODZEMI v Cechach, na Morave, ve Slezsku, Olympia, Praha 2002

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