Krieg und Höhle

Darstellung aus der Süddeutschen Zeitung vom Krieg in Indochina, ca. 2000

Die "Franzosenkriege" und ihre Auswirkungen auf die "Höhlen"

Ein kurzes Zitat aus dem erschütternden Buch "Auf Deutscher Heimaterde in Fliegerhöhen und Höhlentiefen", 1937 verfaßt, in dem u.a. beschrieben wird, wie die Leiche Alexander von Mörks geborgen wird. Mörk hatte, wohl in Vorahnung seines baldigen Todes, seinen Höhlenkameraden das Gelöbnis abgenommen hatte, ihn für den Fall, daß er im Kriege falle, in der Eisriesenwelt zu begraben. In Versform ist das Erlebnis der Totenbergung in Russland gebannt:
"Die Totengräber brauchen scharfen Trunk
für schweres Tagewerk: Verfaulte auszugraben,
statt ihren Heimatacker zu bestellen. - Fern
der Sonne flattern feuchte Schwaden im
Novembernebel geisterhaft verwirrend, und
ein jeder schöpft zermürbten Trost
aus seiner Flasche Rum, wie jeden Morgen.

Die Hügelerde schwand,
ein Loch klafft schräg hinab,
In Zelttuch eingewickelt, mumienhaft
entstellt, muß ich dich wiedersehen!

Geschäftig kratzen Krampen-Krallen
die Ackerschollen von dir ab:
menschliche Form wird deutlicher
und grauenhaft - ins Licht gehoben.
Der Eine hat um deine Knie
den Pferdehalter-Strick geschnürt
und zieht daran...

Die Beine hängen schlaff, gelöst,
ein weicher Klumpen kollert tiefer.
Sein Kern knirscht hart wie Kieselstein:
Fußwurzel-Knochen, Zehen-Glieder.
...."

Aus dem Internet vom Freitag, den 17. Oktober 2003

Aus: Kurdistan-Rundbrief, Nr. 11, Jg. 12, 2.6.1999

_Tuerkische Armee setzte Giftgas gegen die kurdische Guerilla ein_
_20 Tote_

_Proteste und Forderung nach internationaler Untersuchung_

Die tuerkische Armee hat Mitte Mai gegen eine Einheit der kurdischen
Guerilla, die sich in einer Hoehle gegen Angriffe verteidigte, massiv
Giftgas eingesetzt, 20 Guerillas sollen dabei ums Leben gekommen sein.
Unmittelbar vor Redaktionsschluss sah es so aus, als werde eine
internationale Delegation demnaechst von der ARGK die Beweise fuer den
Giftgaseinsatz erhalten koennen. Hier die ersten Berichte und
Reaktionen auf den Giftgaseinsatz.

*

_Die Presseerklaerung der ARGK vom 18. Mai 1999 (englische Fassung,_
_verbreitet durch DEM, eig. Uebersetzung)_

Eine Einheit der Kurdischen Nationalen Befreiungsarmee ARGK wurde
waehrend der Rast in einer Hoehle in Balikaya nahe Sirnak von der
tuerkischen Armee eingekreist. Auf den Aufruf der tuerkischen Armee hin,
sich zu ergeben, eroeffneten die Guerillas das Feuer und leisteten
Widerstand.

Als die Guerillas das Feuer zu ihrer Verteidigung eroeffneten,
antwortete die tuerkische Armee, indem sie die Hoehle mit Raketen mit
chemischen Sprengkoepfen beschoss. Nach der Erklaerung der ARGK sind die
Leichen der Guerillas bis zur Unkenntlichkeit zerstoert.

Die Erklaerung der ARGK stellt auch fest, dass Einheiten der tuerkischen
Armee am 10. Mai zwischen dem Gebiet Bilakaya und dem Tal Hezil im
Cudi-Gebirge eine Offensive gegen ARGK-Guerillas begannen. Dabei kamen
sowohl Bodentruppen wie Luftwaffe zum Einsatz. Am zweiten Tag dieser
Operation verlor die tuerkische Armee auf dem Huegel Kele Kolyan 12
Soldaten. Nach den Angaben der ARGK lautete der Name eines der
getoeteten Soldaten Vedat. Waehrend des zweistuendigen Gefechts erlitt
auch ein Cobra-Hubschrauber einen Treffer, es wird vermutet, dass die
beiden Piloten dabei verletzt wurden. Waehrend dieser Gefechte verlor
die ARGK einen ihrer Kommandeure mit Namen Ciya.

Am dritten Tag der Belagerung feuerten die tuerkischen Armeeeinheiten
Gasbomben in die Hoehle. Waehrend der anfaenglichen Gefechte verlor eine
Guerillakaempferin ihr Leben, es wird vermutet, dass mehrere tuerkische
Soldaten dabei getoetet wurden. Spaeter wurde ueber Funk mitgehoert, dass
die tuerkische Armee ankuendigte, ein chemisches Gas einzusetzen.
Ungefaehr um 9 Uhr morgens feuerte die tuerkische Armee dann mit
Raketen, die mit chemischen Waffen bestueckt waren, auf die Hoehle. Die
genaue Sorte des benutzten Gases ist noch nicht identifiziert. Als
Ergebnis des Giftgasbeschusses verloren die 20 Guerillas, die in der
Hoehle zu diesem Zeitpunkt noch Widerstand leisteten, ihr Leben.

*

_Die Leichname der gefallenen Guerillas wurden zerstuemmelt_

Einen Tag nach dem Giftgaseinsatz drang die tuerkische Armee in die
Hoehe ein. Tuerkische Soldaten zerstuemmelten die Leichname der
ARGK-Guerillas. Nach der Erklaerung der ARGK wurde der Funkverkehr der
tuerkischen Soldaten abgehoert, dabei war zu hoeren: "Sie sind erledigt."
Dann schafften sie die Leichname aus der Hoehle. Die Soldaten erhielten
dann den Befehl, die Leichname so zu verstuemmeln, dass kein Beweis fuer
den Einsatz von Giftgas gefunden werden koenne.

*

Die Süddeutsche Zeitung vom Mittwoch, dem 8. August 2001, veröffentlichte auf Seite 1 unter der Überschrift "Blick zurück im Zorn" ein Bild. Darunter stand folgender Text: "Der Direktor des Völkermordmuseums in Phnom Penh betrachtet ein Gemälde, welches das Leben in Kambodscha der Jahre 1975 bis 1979 darstellt. Unter den damals regierenden "Steinzeitkommunisten" Pol Pots wurde gefoltert und gemordet. Etwa zwei Millionen Menschen fielen dem Regime zum Opfer. Am Dienstag kam das Land in der Aufarbeitung seiner schrecklichen Vergangenheit wieder einen Schritt weiter. Der Verfassungsrat billigte die Einrichtung eines Tribunals gegen Verantwortliche der Roten Khmer. Es soll in Zusammenarbeit mit den UN die Gräueltaten (Greueltaten.. die alte Schreibweise, die ich hochhalte) aufklären.
Am 8. Oktober 2001 berichtete die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel "Ermittlungen im Fall Kephalonia" über eines der düstersten Kapitel aus dem Zweiten Weltkrieg. Im September 1943 kam es zu Massenerschießungen durch die deutsche Wehrmacht an italienischen Soldaten. Kurze Zeit zuvor waren sie noch Verbündete, dann kam plötzlich der Befehl zur Erschießung tausender Italiener. Und da steht: "Auf Initiative des Nazi-Jägers Simon Wiesenthal hatte die Staatsanwaltschaft Dortmund Mitte der sechziger Jahre ein Verfahren wegen Kephalonia eröffnet. Damals wurden 321 Zeugen vernommen, viele von ihnen bestätigten den Massenmord. So hatten deutsche Soldaten ein Felsloch mit lauter Leichen gesehen; ...."
Aus SPELEO-DIGEST:

Western Europe 
 
Anonymous 
[Wed 24 Oct, 12:07] 
PST (Gumly Gumly -17) 
caves - (0 replies) 
------------------------------------------------------------------------ 
AFGHANISTAN'S rugged terrain is honeycombed with tunnels and caves, 
thousands of them concentrated in the north. They are cut into the 
Hindu Kush mountains, canyons gouged out of limestone and soft rock 
by torrents of snowmelt. The mouths of these caves are almost 
impossible to see. 
In the arid southeast, Pakhtiar, sandstone foothills are laced with 
irrigation tunnels excavated over a thousand years ago, once used by 
Afghans to fight and hide from invaders like Genghis Khan and the 
Russians. 
Now Osama bin Laden is believed to be hiding underground, too. Some 
of the caves are not just hiding holes, they are big enough to drive 
a vehicle inside, drop supplies in a chamber, and then just drive 
straight out again. 
Ali Jalali, a former Afghan army colonel, remembers one assault on a 
huge cave complex by thousands of crack Russian troops in the 1980s. 
The cave network had stores, a mosque and even a hotel. 
"That system was under attack for 57 days," says Jalali. "Only ground 
action of several formations, divisions, succeeded to occupy those 
caves." 
Three years ago, Pakistani journalist Hamid Mir was blindfolded and 
taken to meet bin Laden in one of his underground hideouts. 
"There were some carpets inside, some pillows," says Mir. "There was 
a bookshelf. Then I saw a television and video." 
Some of bin Laden's caves are reported to be multi-storied, even 
generating their own electricity. 
"They are full of munitions, they have places to sleep, some of them 
are steel-lined and they are quite large affairs," says geologist 
Jack Shroder. 
So how do American soldiers clear bin Laden and al-Qaida from these caves? 
maybe pumping in biological weapons that will kill everything inside.

Auszug aus: Wunden im Kopf, die nicht verheilen / Bosnien im 10. Jahr nach Ausbruch des Krieges, Süddeutsche Zeitung Seite 3, 23./24.Februar 2002:
"..seither will auch Safura nie wieder zurück nach Urkovici, wie ihre Kinder, die nachts schreiend aufwachen aus Angst vor den Serben, den Nachbarn....Es gibt für Safuras Kinder keine schönen Erinnerungen an das Zuhause und den Wald dahinter. Jenen Wald, der fast ein Jahr lang ihr Gefängnis war. Sie aßen süße Blätter und schliefen in einer Höhle, über die mehr Granaten flogen als Vögel. Irgendwann verloren sie die Hoffnung und kämpften sich durch nach Sebrenica..."
Aus: "Die Fälschung" von Nicolas Born: "...in der Höhe der Badegrotten, wo landeinwärts neue Hochhäuser stehen....(Der Fahrer)..ging dem Mann nach den Pfad hinunter durch hohes schilfartiges Gras, dann durch eine wüste, weit ausgebreitete und hin und her gezerrte Müllhalde weiter, um vorspringende Felsstück herum, bis sie unten auf Sand gingen, der Mann ihm geduckt voran, als wolle er ihn warnen. Die Felsklippen stießen hier von oben herab bis an den Sand, in dicken vorspringenden Wülsten. Oben über ihren Köpfen sah Laschen einen krustigen, mit Büschen bewachsenen Überhang. Der Müll war zwar noch nicht in voller Breite bis auf den Strand herabgerutscht, aber doch lagen oberall Papier-, Stoffetzen, Konservenbüchsen, Flaschen und rostige Eisenteile herum. Sie kletterten über eine flache Klippe, die einige Meter weit ins Meer hineinragte, und gelangten in eine grottenartige Vertiefung, die aber zum Meer hin in voller Höhe offen war. Im Sand lagen schwarze Knochen, Schädel, Schenkel, Kiefer, Beckenknochen. Der Sand war ebenfalls schwarz, wie mit altem Öl getränkt, in einem Winkel ein Stapel durchweichter Zeitungen und Kartons, wie sie offenbar zum Anmachen des Feuers benutzt worden waren....eine Arrangement aus Menschenknochen...Would you like to see more? Laschen schüttelte den Kopf. I show you. I know many places. Little money. Laschen sagte nein..." S. 43
" I don't like to have dynamite here in my cave.." Hemingway, For whom the bell tolls 52

"Bosnian officials have found a mass grave that might contain up to 300 bodies, Bosnian TV reported on Monday.
The grave is located in a moss-filled cave near the hamlet of Hrgar in northwest Bosnia.
...So far, ten bodies have been recovered, some with socks and shoes dangling from the corpses. Many of the remains still had identification cards in their pockets.
U.N. investigators said the bodies, which are believed to be those of Muslims and Croats, are mixed with animal carcasses, car tires and trash in a 280-foot-deep pit.
That's making the recovery slow and difficult, said Adem Jakupovic, a Bosnian judge. Investigators are using cranes to remove the trash and then will start digging with their hands...

USA TODAY 3 September 1997, 10A

	Kriegsszenen aus dem Triester Karst, 1. Weltkrieg

	Die Sehnsucht nach Frieden

In der Nähe des Bahnhofs von Monfalcone im Triester Karst wurde im Rahmen eines Projekts, das von der Europäischen Union mitfinanziert wurde, eine Schützengrabenanlage aus dem 1. Weltkrieg restauriert und in einen Gedankpfad miteinbezogen. Dazu gehören auch zwei Naturhöhlen, die man wieder zugänglich gemacht hat, die Grotta Pipistrelli und Grotta Vergine. Im der ganzen Zone fanden die Isonzoschlachten statt, die dazu führten, daß eine Menge Naturhöhlen für Kriegszwecke umgestaltet wurden. Beispiele: Grotta Generale Ricordi, Caverna di infermeria.....

In der Nähe des Gipfels des Mt. Hermon, Syrien, liegt eine kleine Höhle, die früher gläubigen Pilgern bei schlechtem Wetter als Unterstand gedient hatte. Während der Kriege war sie immer Gefechtsstand, im 6-Tage-Krieg Verwundetensammelplatz. Während des Yom-Kippur-Krieges 1973 lag in ihr der Batallionsgefechtsstand und bekam einen Volltreffer ab, der jedoch keine schwerwiegenden Schäden verursachte.

Ein besonderes Kapitel Themas "Krieg und Höhle" ist der Bürgerkrieg, der viele Formen haben kann. Das Beispiel aus der Süddeutschen Zeitung vom 13. Mai 2009 handelt davon: "Wie zur Erinnerung an die blutigen Jahre, in denen Kurden Opfer von Staatsterror geworden sind, wurde am Dienstag ein neuer Fund von Menschenknochen in einer Höhle in der Nähe der Stadt Batman bekannt: ein mögliches Massengrab für zivile Opfer der Sicherheitskräfte".
Im Spanischen Bürgerkrieg diente die Cova de Tabac in der Serra Carbonera/Katalonien als Waffenlager (Müller, S. 37)
Bus de la Lum auf dem Altopiano die Cansiglio/Italien: "Quanto al numero degli sventurati che sono stati precipitati nella grande forra, il comandante della Stazione dei Carabinieri di Vittorio Veneto, Mar. Magg. Giuseppe Fallai, in una relazione del 16 luglio 1949 li valutava in «oltre 300». Più dettagliata la valutazione degli speleologi udinesi del Centro Italiano Soccorso Grotte calatisi negli anni Sessanta a circa 180 metri di profondità: 200 corpi di soldati tedeschi, 100 di soldati della RSI, 200 di civili (Il Messaggero Veneto, 25 luglio 1966)" .http://www.italia-rsi.org/arpabirmana/arpabellunese.htm
In der Buca di Monte Basciano in der nördlichen Toskana wurde die Körper des Partisanenkommandanten Marco und die einiger Faschisten geworfen.
"Türkische Armee findet getötete Geiseln", SZ 37-15.Februar 2021, S. 7
"Bei einem Einsatz gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak hat das türkische Militär nach Angaben der Regierung in Ankara 13 entführte Türken in einer Höhle tot aufgefunden..."
Die Haikong Cave, Chonggqing, Wansheng Distrikt, China wurde ab 1939 genutzt, um dort Kriegsflugzeuge zu bauen. 1944 wurde das erste flugfähige Flugzeug ausgeliefert. Die Kuomintangpartei war dafür verantwortlich. Bald nach Kriegsende wurde die Produktion in der 50 hohen Höhle mit einer Grundfläche von 47.000 m² wieder eingestellt. https://www.reuters.com/article/idINIndia-31193120080101

Weitere Höhlen, die mit "Krieg" zusammenhängen:

Tham Doun	Laos	Benützt während des Vietnamkriegs als Luftschutzraum
Tham Pha Kouang	Laos	Benutzt als Schutzraum und Waffenlager Eine amerikanische Bombe verwüstete den Eingangsbereich
Vieng Xai Cave City	Laos	Benutzt von den Pathet Lao als Versteck, Hauptquartier und Rückzugsort
Mo So Cave	Vietnam	Hauptquartier des Kien Luong Distriktparteikommitees während des Vietnamkriegs
Grotte de la Reine Hortense	New Caledonia	Zeitweiser Fluchtort während Stammesunruhen im Jahre 1855 der Königin Hortense
Damawewe	Papua New Guinea	Fluchtort für die Bewohner der nahen Stadt Yane Yanene im 2. Weltkrieg
La Gran Caverna de Santo Tomás	Kuba	Nutzung der geräumigen Höhle durch das Militär während des Kalten Krieges
Bukilat Cave	Philippinen	Nutzung als Schutzraum vor Angriffen der Japaner während des 2. Weltkriegs
Macahambus Cave	Philippinen	Schauplatz der Schlacht am Macahambus Hill im Jahre 1900, wo sich erstmals die Philippiner erfolgreich gegen die amerikanischen Besatzer durchsetzten
Gossidong Gul	Südkorea	Unterschlupf der Go-Familie während ihres Kampfes gegen die Japaner nach deren Besetzung von Korea
Yongyeon Cave	Südkorea	In der Höhle soll sich die Menschen vor den ins Land eingedrungenen Japanern versteckt haben, belegt durch ein Graffiti aus dem Jahre 1592
Huda Jama	Slowenien	Am Ende des 2. Weltkriegs wurden 200 bis 300 Menschen, wohl Nazikollaborateure aus Slowenien und Kroatien, dort mit Gas umgebracht und eingemauert, Fund der mumifizierten Leichen 2009 durch Historiker
House-in-the-Cliff, Porthcunro, Cornwall	Großbritannien	Haus in einen kleine Brandungshöhle gebaut, vermutlich während des 2. Weltkriegs, in der Umgebung weitere Verteidigungsanlagen
Balver Höhle, Sauerland	D	Anlegung eines Rüstungsbetriebs in der Höhle, sollte deshalb 1947 gesprengt werden
Alte Höhle, Sauerland	D	Hauptgang dient im 2. Weltkrieg als Luftschutzkeller
Titova pecina	Bosnien	Titos Hauptquartier befand sich in der Höhle, das 1945 von deutschen Kräften angegriffen wurde, um ihn und führende Militärs auszuschalten
Grotte de Vengleuz Coz und andere, Normandie	F	Unterstand der Ortsbevölkerung während der Bombardements des 2. Weltkriegs
Aven du Rouet, causse de l'Hortus	F	Schacht wurde zur Entsorgung mit unliebsam gewordenen Waffen benutzt, Taucher entdeckten ein deutsches Sturmgewehr STG 44, einen Karabiner Typ USM1
grotta di Ouvrea		http://ricerca.repubblica.it/repubblica/archivio/repubblica/1988/05/08/silenzio-la-francia-decide.html
grottes aux Fées	CH	Von der Schweizer Armee wurde die Grotte als Verbindungsstollen der beiden Festungen Cindey und Scex im Wallis gebraucht. Ein Abzweiger aus dem Hauptgang, die Totengalerie, wurde künstlich verlängert.
Grotte des Ouled Ben Dahmane	Algerien	Höhle bei Lakhdaraia, die Schauplatz des Todes von 46 Menschen wurde. Französische Truppen verfolgten algerische Freiheitskämpfer, heute heißen sie Moudjahidin, die sich in den innersten Teil der Höhle zurückgezogen hatten. Sie warfen Tränengas- und Gasgranaten, worauf alle starben.
Tham Pathik	Laos	Hauptquartier der Pathet Lao während des Krieges
Haikong Cave	China	Chongquing, Wansheng Distrikt Höhle wurde von den Kuomintang als geheime Flugzeugfabrik genutzt.
Höhle auf Vis	Kroatien	Tito von 1944 Höhle auf der Insel Vis, Kroatien, Vis Riviera Holiday Guide
	Ukraine	No Place On Earth - Movie Trailers - iTunes / No Place on Earth - Kein Platz zum Leben - Film 2012 - FILMSTARTS.de
Grotte Pathétique	F	Umkämpfte Höhle am Pas de l'Aiguille, die Widerstandskämpfern für 3 Tage im Juli 1944 am Unterstand diente
Franzosenloch, Bürgenstock	Schweiz	"Auf dem Bürgenstock sollen sich, wie historische Quellen berichten, die Flüchtenden in Höhlen verborgen haben, die teils tief ins Erdinnere führten und so eng und labyrinthisch waren, dass von Erkundungen auf eigene Faust heute strikt abgeraten wird. Eine trägt bis heute den Namen Franzosenhöhle." Piatti, S. 213
Einhornhöhle, Niederösterreich	A	"Im 2. Weltkrieg war sie Zufluchtsstätte, wobei ihr Tropfsteinschmuck stark beschädigt und verschmutzt wurde." Fink, Hartmann, Die Höhlen Niederösterreichs Band 1, 157
Höhle von Zeret	Äthiopien	1939 - Massaker an vielen Menschen, die sich in die Höhle zurückgezogen hatten, durch Italiener mittels Senfgas, 2009-2011 Untersuchung des Vorgangs durch Archäologen-(Garberi, Forti 27)
Bartelsteinhöhle 1	D	7921/5 "..wegen einer Nutzung als Luftschutzkeller auch teilweise künstlich überprägt.." Jantschke, Oberes Donautal 2, S. 159
Veteranische Höhle	Ungarn?	"Die Türken schlossen den General Stein in der Veteraner Höhle in Ungarn ein, und der Kaiser Joseph starb auch." Hebel, Schätzkästchen des Rheinischen Hausfreunds
Bonnie Prince Charlie Cave	Schottland	Es gibt eine ganze Reihe von Höhlen in Schottland, die den Namen dieses wohl bekanntesten Schotten tragen, der sich diesen Höhlen auf seiner Flucht nach der Niederlage bei Culloden aufgehalten haben soll: in Glenmoriston, auf South Uist...
	Schottland	Robert the Bruce soll sich um 1306 ebenfalls in einige Höhlen begeben haben: auf Arran, Jura, Rathlin

Aus einer französischen Höhlenforscherzeitschrift / Das Thema Soldat und Höhlenforscher in Ausrüstung humorvoll-bissig aufgreifend

Kriege haben viele Seiten, nichtzuletzt die, daß Menschen vor den damit verbundenen Greueln flüchten. Auf diesen Fluchten werden auch die am Wege liegenden Höhlen genutzt. Von den Flüchtlingen und den Guerillas. Ein paar Beispiele aus der Literatur:

Melandri, Francesca, Alle, außer mir	Zu Beginn ist der Weg nicht schwer. er führt am Tanasee und an den Quellen des Blauen Nils vorbei, geht dann zwischen den von tiefen Höhlen durchzogenen Felshängen hinauf, perfekte Verstecke für die shifta jeder Guerilla: der damaligen gegen die Italiener, der jüngeren gegen Mengistu und seinen Derg-Terror, der heutigen gegen die Touristen, die ausgeraubt werden.	39

Vom Krieg und den Höhlen in der Literatur...

Helfer, Die Bagage

"Er war nicht im Feld. In den Bergen war er. Seine Schlachten fanden in den Bergen statt. Dort haben sie sich Höhlen gegraben, in Italien. Sie haben im Berg gewohnt wie in Häusern. Tische waren da, Bänke, Pritschen, Vorhänge, wenn einer allein sein wollte mit sich selbst. Gezogen hat es. Wie Kamine waren die Höhlen. Und ein Lärm war fast immer. Und die Sauhundereien in den Gesprächen, die waren ihm auf die Nerven gefallen, daran beteiligte sich Josef nicht, hatte er nie, auch zu Hause nicht."

Literatur:

Barrie, Alexander	War Underground. The tunnellers of the Great War. Muller, 1962, reprinted Tom Donovan, 1990
Boinet, Nathanael, Vasseur, Frank	Aven du Rouet - Le cénote du Montpelliérais, Spelunca 113, 2009, S. 20ff.
Born, Nicolas	Die Fälschung, Rowohlt, Reinbek b.H., 1979
Courbon, Paul	Grottes refuges, SPELUNCA 119-2010, p 18-24
Fink, Max H., Hartmann, Helga und Wilhelm	Die Höhlen Niederösterreichs Band 1, Wien 1979
Garberi, Maria Luisa, Forti, Paolo	USI Impropri (?) La fruiione della cavità nell'iconografia antica e moderna, SSI, Bologna, ridedizione 2022
Gherlizza, Franco, Radacich, Maurizio	Grotte della Grande Guerra, Trieste 2005
Hadingham, Evan	Kampfkunst - In den Höhlen der Westfront, National Geographic August 2014, S. 124ff.
Helfer, Monika	Die Bagage, Hanser, München 2020
Hemingway, Ernest	For whom the bell tolls, vintage war, London 1941/2014
Hermann, Willi	Der Zauberlehrling, Der Schlaz 46-1985, S. 33ff.
Holzmann, Heinz, Salzer, Heinrich	Die Veterani-Höhle am Eisernen Tor (Rumänien), Die Höhle, Nr. 40, 1989, S. 11-15
Jantschke, Herbert et al.	Höhlen im Oberen Donautal - Teil 2, Materialhefte für Karst- und Höhlenkunde 24, 2021
Kalouaz, Ahmed	Jusqu'à la grotte de la Luire - Résistants dans le Vercors, Oskar éditions, 2010
Katz, Robert	Mord in Rom, München 1968
Mangold, Tom, Penycate, John	The Tunnels of Cu Chi. Pan, 1985
Marianelli, Giampaolo	Corfino & Soraggio, Speleologia 60 - 2009, S. 36ff
Melandri, Francesca	Alle, außer mir, Wagenbach, Berlin 2. Auflage 2018
Müller, Annika	Der Wilde Westen Kataloniens, DAV Panorama 1/2014, S.34ff.
Noel, Sebastien, Stevens, Luc	L'Enfumage des Grottes du Dahra pendant la résistance algérienne suos Abd el-Kader (1832-1847), Regards/ 24 1996, S. 11f.
ohne Verfasserangabe	Titova pecina, in: The Speleo Stamp Collector 19-1985
Piatti, Barbara	Es lächelt der See - Literarische Wanderungen in der Zentralschweiz, Zürich 2013
Schoßleitner, Karl	Auf Deutscher Heimaterde in Fliegerhöhen und Höhlentiefen, Anton-Post-Verlag, Salzburg 1937
Strittmatter, Kai	Die Sprache der Kurden sprechen - Ankara signalisiert Bereitschaft, auf die Minderheit zuzugehen, Süddeutsche Zeitung, 13. Mai 2009, Seite 8
Tamburini, Arianna, Ischia, Marco	Percorsi di guerra - Un viaggio dentro le fortificazioni di Riva del Garda, simbolo della durezza della Grande Guerra e testimonianza di un'incredibile lavoro di "edilizia ipogea, SPELEOLOGIA 50 - 2004, S. 28ff.
Timpson, John	Timpson's England - a look beyond the obvious, Jarrold Publishing 1987
Tolan-Smith, Chris	Folklore and Mythology, in: Gunn, J., Ed.9 Encyclopedia of Caves and Karst Science, New York and London
Viala, Claude	Grottes et caches camisardes, Les Presses du Lanquedoc, Motnpellier 2005
Wakefield, G.B.	Les grottes karstiques de la presqu'île de Plougastel-Daoulas (Finistère), Spelunca 111-2008, S. 31ff.

Links:

https://www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de/VT/hjb2012/hjb2012.97.htm
https://www.karstwanderweg.de/publika/knolle/stasi/index.htm / Die Stasi-Akte "OPK Höhle" - deutsch-deutsche Höhlenforschung und Militärgeologie zu DDR-Zeiten
Foibe.pdf (application/pdf-Objekt)
Grofova Jama, Slowenien
Paths of peace
Schrattenfluh Festung Oberland.ch
Ernesto "Che" Guevara | En Pinar del Río | Cueva de Los Portales: Jefatura de piedra y coraje
Ricordi della Grande Guerra - San Martino del Carso

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