Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Nicht mehr existente Höhlen
Heutiger Zustand der "Feldhofergrotte"
Höhlen sind auch nicht für die "Ewigkeit" geschaffen, obwohl wir sie uns gerne als solche vorstellen. Natürlich vergehen wir Menschen in den allermeisten Fällen wesentlich schneller, aber es gibt halt Ausnahmen.
Ein besonders schmerzhaftes Beispiel dafür ist die Feldhofergrotte im Neandertal im Sauerland. Heute heißt es, daß jeder von uns 2 Prozent Neandertalergene in seiner Genausstattung mit sich herumträgt, die Höhle, wo man erstmals die Spuren dieser Menschengrupe gefunden hat, wurde längst schon vollständig abgebaut. Heute sieht man da nur noch ein paar Stangen auf einer Wiese, die die ungefähre Lage markieren soll.
So sah es dort einstmals aus...ein Ort für Begegnung und Feste.. und dann zählte nur noch der Gesichtspunkt, daß Kalk ein Baustoff ist....
Ein großes Thema..
Erste Schritte:
- Kühberghöhle Kühberghöhle
Video (04:40)
Uwe Krüger, 1998
Die Kühberghöhle lag im nördlichsten Teil eines Steinbruchs bei
Allmendingen,
Alb-Donau-Kreis.
Ende 1998 wurde diese Höhle von der Arge Grabenstetten befahren und
bearbeitet
(GGL=40m).
Anschliessend wurde die Kühberghöhle wieder zugeschüttet. Sie ist heute
nicht
mehr zugänglich und wohl vollständig abgebaut.
- Ortenberger Basalthöhle, Hessen, D
- Tropfsteinhöhle im Kalkwerk Kehlheim, Bayern, D
- Höhlen
unterhalb
der ICE-Strecke München-Nürnberg bei Hepberg
- Tunnelhöhle bei Etterzhausen, Naabtal, Fränkische Alb, D
2010 Sprengung der Höhle
- Höhlen in einem
Steinbruch der Schwäbischen Alb, D
- Höhle im Steinbruch bei Endsee / Mittelfranken, D
siehe: Osswald, Die Höhle im Steinbruch bei Endsee
- Die Rahlenbeckerhöhlel im Sauerland
"Da eine Untersuchung durch Mitarbeiter des Ennepetaler Bauamtes nur
insofern erfolgte, daß man flüchtig mit der Taschenlampe in die Hohlräume
hineinleuchtete, ist sehr zu bedauern,..Eine Planaufnahme unterblieb
ebenfalls. Vielmehr versuchte man, die ganze Angelegenheit vergessen zu
machen und füllte die Kammern wenige Tage nach ihrer Entdeckung mit
Flüssigbeton auf..." Voigt, Die zerstörten bzw. unzugänglichen
Höhlen Westfalens VII, S. 7
Was heißt schon "existieren"? Im Falle, daß man das Gestein abbaut, das eine Höhle umgibt, ist das vollkommen klar. Aber man "Höhlen" auch auf ganz andere Weise behandeln, daß man von "Existenz" kaum mehr sprechen mag.
Wie ist das zum Beispiel, wenn sie vollkommen mit Wasser gefüllt wird, weil sie in einem Stausee verschwindet. Das ist beispielsweise der Fall bei der Veteranihöhle am Eisernen Tor in Rumänien. https://www.zobodat.at/pdf/Hoehle_040_0011-0015.pdf
Oder sie mit den Fäkalien einer Gemeinde solange vollfüllt,
bis nichts mehr weiter hineingeht, z.B. bei der Ladstatthöhle
im Kleinen Walsertal, Österreich. Und am Ende mit 25 Euro Strafe
davonzukommen.
Literatur:
Correa, Matthias Lopez (1999): Zaininger Höhle (7523/12) - Eine kleine
Entdeckungsgeschichte, Arbeitsgemeinschaft Höhlen und Karst Grabenstetten
e.V., Jahresheft 1999, S. 8ff.
Osswald, Gerhard (1981): Die Höhle im Steinbruch bei Endsee,
NHG Mitteilungen 1/2-1981, S. 29ff.
Voigt, Stefan (1991): Die zerstörten bzw. unzugänglichen Höhlen
Westfalens - VII. Die zerstörten bzw. unzugänglichen Höhlen des
Westsauerlandes (Teilkataster 02.00), Der Antiberg Heft 48
Voigt, Stefan (1995): Die zerstörten bzw. unzugänglichen Höhlen Westfalens, ANTIBERG
60(1995)
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