Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen im Schwarzen Labertal / Südöstliche Frankenalb, D


Schönhofen                                     Höhlenburg Loch

 


Bei Sinzing, ganz in der Nähe von Regensburg, mündet die Schwarze Laber in die Donau. Sie hat keine lange Wegstrecke zurückgelegt, gerade mal 67 km, seit der Quelle in Pilsach, aber sie ist durch ein recht reizvolles und noch immer ziemlich ruhiges Tal geflossen, anders etwa als im benachbarten Tal der Naab. Alles ist hier ein wenig kleiner, auch die Höhlen, auch die Ortschaften, von denen nur ein paar kleinere in den Talgründen, wegen des Platzmangels, liegen, Neusiedlungen werden heute auf den Hochflächen angelegt.

Höhlen gibt es bestimmt mehr als ein Dutzend. Ein paar davon habe ich mir mal im Frühsommer 2001 angeschaut. Die meisten zum ersten Male mit Ausnahme der Burghöhle Loch. Denn sie verstecken sich recht und einen Höhlenführer über diese Gegend gibt es nicht. In der Karte sind viele auch nicht eingetragen, vielleicht die Felsgruppen, in denen sie liegen. In den meisten dieser Höhlen wurden um die Jahrhundertwende archäologische Funde gemacht.

Die bedeutendste Höhle ist sicherlich die Burghöhle Loch  bei Eichhofen. In den Höhlenraum war eine Wohnstube von gut 100 m² Grundfläche eingebaut und ein heute fast völlig zerfallenes Gemäuer lehnte sich unmittelbar an die Fels-/Höhlenwand an. Zahlreiche niedrige Gänge führen noch ein bißchen in die Tiefe. Weitere Höhlen im Schwarzen Labertal sind die Bärenhöhle und der Felsenbau bei Oberalling, die Schlauchhöhle, die Fürst-Albert-Höhle, Höhle im Zigeunerfelsen und andere.

Eine Wanderung ist besonders lohnenswert. Sie führt von Schönhofen, ein Name, der gut gewählt ist für diese malerische Gegend, hinauf auf die Jurahänge und auf verschiedenen Wegen auf- oder unterhalb der Felswände des Pfalzlbauernbergs entlang. Ein paar kleine Höhlchen sind dabei auch zu entdecken. Besonders romantisch wird es, wenn gerade ein Schäfer seine Schafherde über die Trockenrasenflächen führt und sie zum Erhalt dieser Flächen beitragen, in dem sie alles wieder niederfressen, was sonst da so in die Höhe wachsen würde.

Zuerst die Oberseite der Natur...der Fluß, das Tal und was es sonst noch zu sehen gibt..

Der Fluß bei Alling
Beim Schrammlhof
Bei Deuerling
Eine alte Wirtschaft
- gekonnt wiederbelebt

z.B. mit opulenten Frühstücksmenüs!

 

Von Beratzhofen aufwärts Richtung Quelle
September 2016
< künstlerisch gestaltetes Rasthäusl, gebaut mit EU-Geldern zur Förderung des Tourismus
In einem Vorgarten in Beratzhausen:

ein Tropfstein - aus der König-Otto-Höhle?

Die "Unterseite" des Schwarzen Labertals, uns nur zugänglich durch ein paar Höhlen.


Die gleiche Stelle 2007
 
 
   Bärenhöhle oberhalb des Friesenhofs
 
 
Kleine Höhle im Gebiet "Im Röth"
Fürst-Albert-Höhle

Der Name ist am Eingang in den Fels eingemeißelt

Hiaslhöhle

http://www.friesenmuehle.de/friesenmuehle/da-hiasl.html

Einem kleinen Umweltfrevel kam ich auf die Spur, als ich die Felsenstube (H65) bei Haugenried aufsuchte.
Wer genau hinschaut, der sieht
einen roten Kanister noch mit
einer Ecke herausragen aus einem zugedeckten Müllschacht

Sie liegt in unmittelbarer Nähe der alten Nikolauskirche außerhalb des Ortes. Die Höhle ist leicht zu erreichen, in dem man die senkrecht abfallende Felswand umrundet und seitlich am Wandfuß dann entlang geht. Das Portal ist nicht zu verfehlen. Nach ein paar Metern führt es bereits drüber bereits wieder ins Freie. Im überdachten Eingangsraum liegt natürlich auch wieder eine Feuerstelle. In den Berg zieht ein Profilgang, der auf allen Vieren bekrochen werden kann. Man sieht, daß überall schon stark in Verfall übergegangener Müll rumliegt. Kommt man dann bis in den kleinen Endraum, dann sieht man gleich, warum es nicht mehr weitergeht. Von oben her hat man nämlich den Dreck eingefüllt und inzwischen das Loch vollgestopft. Es war eigentlich nicht schwer, von oben her die Verbindung zu finden. Eine Grube im Wald markiert genau diese Stelle. Man hat aber versucht, das Ganze nicht so sichtbar zu machen und haufenweise Reisig draufgeworfen, damit alles noch recht natürlich aussieht. Aber Blechkanister und Plastik gucken trotzdem noch heraus. Das wäre mal was für eine Höhlensäuberungsaktion! In Baden-Württemberg gibt dafür sogar Geld vom Staat für die Höhlenvereine, die sich dafür nicht zu schade sind. Gilt das auch bei uns in Bayern?

2015 war ich wieder einmal dort. Vom sehr freundlichen Bauern bekam ich den Schlüssel für die Kirche und gleich auch noch einen Hinweis auf die Höhle im Zigeunerfelsen, die nicht ganz leicht zu finden ist. Am Ende des Krieges, bevor die Amerikaner ins Dorf einzogen, hatte sich die ganze Dorfbevölkerung in die Höhle schon zurückgezogen, um dort Schutz zu finden. Die letzten Menschen, die diese Aktion als Kind noch erlebt haben, leben 2015 noch.

 
     
Armseelenhöhle
     
> Felsenstube H 65
     
Höhle im Zigeunerfelsen  

Das Tal ist eingetieft in die Kalkhochflächen links und rechts davon. Dort oben gibt es eine ganze Menge Dolinen und ab und zu auch mal einen richtigen Ponor, in dem das Oberflächenwasser in die Tiefe verschwindet. Ein Großteil davon fließt Richtung Mühlbachquelle, aber ab einer bestimmten Nähe zum Tal der Schwarzen Laaber speist es die dortigen Quellen.

Eine der am längsten schon bekannten Höhlen ist das Hohlloch bei Hamberg....

 

 

 


Die Landschaft zwischen Donautal und Schwarzem Labertal

 


Literatur:

Bogner, Franz  Im Tal der Schwarzen Laber, Regensburg 1999
Fürtig, Tom Die Höhlen der Oberpfalz, Gut Schluf 24-1992, S. 20ff.
Huber, Gottfried WANDERUNGEN DURCH DAS TAL DER SCHWARZEN LABER UND DIE ANGRENZENDEN GEBIETE, Regensburg 1926
Koller, Károly Die weiße Nacht des Jura, in: Ettl, Hubert, Grill, Harald, Oberpfalz, Viechtach 1995
Motyka, Gustl Gemeinde Nittendorf von den Hofmarken zur Großgemeinde, Pinsker-Verlag, Mainburg 1982
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Beilnstein, in: 8. Überregionales Vermessungswochenende im Unteren Altmühltal am 15.06/126.06.2002, Ergebnismappe 2002, S. 40ff.
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Haugenried im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Alling im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Eichhofen / Loch im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Alling, in: Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 17./18.06.2000, S. 57ff.
ohne Verfasserangabe Höhlen in der TK 6937 Laber, in: Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im Kartenblatt 7036 Riedenburg vom 04./05.07.1998, S. 23ff.
Ortner, Dr.  Bericht über eine neuentdeckte Höhle bei Alling, 1905
Scharf, Walter Zweiradexcursion 5: Tour durch die Oberpfalz, Höhlengruppe Frankenkarst, Heft 6/Jg. 1996, S. 21ff.

 

Links:

 


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