Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Bilsteinhöhlen bei Warstein
Die Höhlen im Warstein waren den Menschen von Anbeginn an schon bekannt. Das beweisen die archäologischen Funde, die 1887/88 von dem Geologen Dr. E. Carthaus bei Ausgrabungen in den 3 "Kulturhöhlen" gemacht hat. Kurz zuvor hatte der Waldarbeiter Franz Kersting bestimmte Eingänge in der Felswand des Bilsteins bei der Anlegung eines Fußwegs für den Verschönerungsverein Warstein entdeckt und bekanntgemacht. Ein Eingang, die "Kulturhöhle 1" war nicht zu übersehen, weil dort der Bilsteinbach an der Felswand in einem Ponor verschwindet. Nördlich davon, etwas talabwärts, tritt er dann wieder an die Oberfläche.
Carthaus stieß bei den Grabungen noch tiefer in den Berg vor und fand so
den Zugang einer mehretagigen Horizontalhöhle mit schönen Tropfsteinen und
einem Bach in der Tiefe. Sie wurde gleich für die Öffentlichkeit
erschlossen und ein 400 m langes Teilstück als Schauhöhle eröffnet.
Die lange Zeit, die die Höhle nun schon geführt wird, hat dazu geführt,
daß wohl an jedem Tropfstein schon einmal jemand hingelangt hat. Trotzdem,
heute werden alle Besucher vergattert, ja kein Teil der Höhle mit den
Händen zu berühren - mit einer Ausnahme. Den darf jeder Besucher anlagen,
gewissermaßen der "Opfertropfstein", der auch entsprechend schon
aussieht.
Die Beleuchtung wurde früh über Gaslampen betrieben, später wechselte man
auf elektrischen Strom. Inzwischen ist sie durch die Firma Cave-Lighting
wirklich auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden und bringt die
großen und kleinen Schönheiten der Höhle gezielt zur Wirkung. Zu
erwähnen ist auch die Erschließung eines kleinen Abschnitts der Höhle,
womit der schönste Abschnitt der gemeint ist, über einen Schrägaufzug
für Behinderte im Rollstuhl.
Die Eintrittskarten für den Schauhöhlenbesucht bekommt man bei der "Höhlenkasse", die sich im umgebauten Gebäude der früheren Jugendherberge im Erdgeschoß befindet. In der Etage hat man das Höhlenmuseum in drei Räumen eingerichtet, dessen Prunkstück das komplette Skelett eines Höhlenbären bildet.
În dem 1982 erschienenen HB Bildatlas "Höhlen in Deutschland" heißt es, daß der Eintritt in die Höhle 3 DM koste, Kinder 1 DM. 1997 waren es schon 4 DM, Kinder noch immer 1 DM. Bei meinem Besuch im April 2025 waren es 7,50 Euro pro erwachsene Person, Kinder 5 Euro und es gibt sogar einen Hundepreis: 2 Euro!
Das Höhlenmuttergestein - ein früheres Meeresriff | ||
Höhlenkassenhaus und Museumsgebäude - eine frühere Jugendherberge | ||
Die Eintrittskarte | ||
Literatur:
CARTHAUS, E. (1890): Die Bilsteinhöhlen bei Warstein, - Festschrift zur 21. allgemeinen Versammlung der deutschen anthropologischen Gesellschaft, Münster
CARTHAUS, E. (1928): Die Bilsteinhöhlen bei Warstein - Warstein (Hennecke)
Kempe, Stephan, hrsg. von (1997): HB-Bildatlas Sonderausgabe HÖHLEN, Norderstedt
MEIBURG, P. & STOFFELS, D. (1979): Die Höhlen im Warsteiner Massenkalk - Aufschluß, Sonderband 29, 143 - 178, Heidelberg
Roters, Franz Adolph (1973): Die Bilsteinhöhlen in Warstein, Hrsg. SGV-Abteilung Warstein.
Links:
https://bilsteintal.de/bilsteinhoehle/
https://www.sauerland.com/de/erleben/ausflugsziele/sauerland-hoehlen/die-bilsteinhoehle
https://www.showcaves.com/german/de/showcaves/Bilstein.html
Dreyer, Rasmus, Graw, Rafael, Richter, Detlev K. ( ): Geologische Untersuchungen im Bilsteinhöhlensystem bei Warstein, ab 1997, Forschungsprojekt der Arbeitsgruppe Höhlen http://www.mst-reisewege.de/site.php?site=bilstein&sec=6
https://www.cavelighting.de/referenzen.html
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