Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Grotte du Château de la Roche, Chamesol, Doubs, F


Die Grotte du Château de la Roche im Doubstal in der Nähe von St. Hippolyte war schon immer dem Menschen bekannt. Der riesige Eingang in einer Felswand hoch oben am Talrand ist einfach nicht zu übersehen. Die frühesten gemachten Funde stammen aus aus der Hallstattzeit, später wurde der Ort zu einer Höhlenburg ausgebaut. Für das XVI. Jahrhundert gibt es schriftliche Nachweise, 1675 wurde sie auf Befehl von Louis XIV wieder zerstört. Nur noch geringe Ruinenreste sind heute noch davon vorhanden.

Ganz hinten am Ende des imposanten Eingangstunnels zweigt nach links ein Gang ab. Erst ist er niedrig und klein, dann weitet er sich immer mehr und fällt am Ende steil und glitschig zum schon von weiten hörbaren Bachtunnel ab. 1897 unternahm Eugéne Fournier den ersten nachweisbaren Versuch tiefer dort vorzudringen. Nach 220 m brach er wieder ab, da der Tunnel recht unangenehm nur noch befahrbar war, weil sich Höhlendecke sehr weit dem Wasserspiegel annäherte. 1952 begann dann der S.C. Hérimoncourt mit der weiteren Erforschung, wobei noch mehrere solcher Stellen, die auf französich "voûte mouillante" heißen, überwunden werden mußten, ehe ein Siphon den Weiterweg entgültig versperrte. Eine Überführung durch eine enge Felsspalte wurde gefunden und der Gang immer weiter verfolgt. Man hat heute 1.996 m in der Höhle vermessen bei einem Gesamthöhenunterschied von 40 m. Der Endpunkt liegt nicht mehr weit von der "perte de la Tannerie" entfernt, wo von der Oberfläche her der Bach im Untergrund verschwindet.

 
 

 

Literatur:

GIPEK Inventaire Speleologique du Doubs Tome 4, 2004
Minvielle, Pierre Guide de la France souterraine, TCHOU, 1970
Minvielle, Pierre Grottes et Canyons, DENOEL, 1977

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