Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Wanderungen auf Korsika


Von Klaus Wolfsperger gibt es einen ausgezeichneten Küsten- und Bergwanderführer über Korsika. 64 Touren sind da ausgearbeitet. Zweien sind wir im Mai 2009 einmal gefolgt und davon sei hier zuerst berichtet:

Vom Col de la Croix nach Girolata

"Carrying coals to Newcastle" hat man mal auf englisch dazu gesagt, wenn man von etwas berichtet, was ohnehin schon jeder weiß. Diese Halbtageswanderung an der Westküste Korsikas gehört in diese Kategorie, und das mit recht. Ein bißchen anstrengend ist sie schon, schließlich gilt es, von 270 m über dem Meere erst einmal hinabzusteigen auf Meeresniveau und dann gleich wieder hinauf auf ca. 200 m und dann wieder hinunter zum Meer. Zurück ist es dann das selbe umgekehrt. Da kommen dann schon fast 700 Aufstiegsmeter und fast 1000 Abstiegsmeter zusammen, was man am Ende zusammen. Wem das zuviel ist, um auch mal Girolata, dem "denkmalgeschützten Fischerort, der nur auf dem Seeweg oder auf Wanderwegen erreichbar ist", zu sehen, dem werden Bootstouren von Calvi oder Porto angeboten, wo er sich bequem mit dem Motorboot hinschippern lassen kann. Dann verzichtet er aber auf eine herrliche Wanderung durch die berauschend duftende Macchia, auf Dutzende von traumhaften Ausblicken und das Gefühl, mal sich so richtig angestrengt zu haben und damit seiner Gesundheit einen echten Dienst geleistet zu haben.

Es gibt zwei Wege, um vom Plage de Tuara nach Girolata zu kommen, den Normalweg, der etwas weiter oben über die höchste Stelle führt, aber der es wieder nach unten geht. Da zweite verläuft weiter unterhalb, ist aber ausgesetzter und wird nur trittsicheren Wanderern angeraten. Die Wanderkarte zeigt übrigens entlang des Meeresstrandes zwei Höhlenzeichen.

   

Auf den Monte Tolu

Die Besteigung des Monte Tolu im Osten der Balagne ist Erlebnis, wie es man nicht ohne haben kann. Auf einfachste Weise, bis auf den letzten Anstieg zum Gipfel, wo man etwas seine Hände hernehmen muß, um ganz hinaufzukommen, ist das Unternehmen eine einfache Angelegenheit.

Das beginnt schon einmal mit den Mühen des Aufstiegs. Nur wer unbedingt will, der beginnt den Aufstieg schon im Tal oder von Speleoncato her, das auf etwa 700 m Seehöhe liegt. Wer es einfacher haben will, der benützt sein Kraftfahrzeug und kann bis 1.099 m auf einer geteerten Straße bis zum Sattel hinauffahren, der Bocca di a Battaglia. Dort ist ein großer Parkplatz und von dort beginnt der einfache Wanderweg. Man geht immer auf einem breiten Wiesensattel leicht auf- und auch mal wieder absteigend. Alte Bäume stehen am Weg und bieten ideal Fotomotive mit prachtvollen Bergspitzen im Hintergrund. Auch der Blick bis hinaus aufs Meer ist auf der anderen Seite möglich. Irgendwann ist die Bocca di Croce d'Olu erreicht. Der Weg ist dann nicht mehr zur Not auch mit dem Fahrzeug zurückzulegen, sondern ab da ist es ein ausgetretender Bergpfad, dem es nun zu folgen gilt. Einmal führt der Weg ein wenig in felsiges Gelände, wo Vorsicht ganz gut ist, weil man abrutschen könnte, aber nirgends ist es wirklich schwierig.

Auf dem Rückweg fällt vielleicht dem einen oder anderen auch die seltsame Steinkiste auf, die ein unbenannter Künstler am Weg aufgestellt hat, ein wenig an die megalithischen Grabkammern erinnernd, aber als Deckel sich gegenseitig festhaltende Steinhände habend.

   

 


Noch mehr Natur und Landschaft aus Korsika....

  Ein Blick auf die "Désert des Agirates" bei St. Florent
Bei Aiti
   
Im Asco-Tal
 
 
 
Kap Corse
 
 
  Bei Corte
  In Filitosa
  Bei l'Ile Rousse
Strand von Ostricioni
 
 
  Bei Tavera

Literatur:

Wolfsperger, Klaus Korsika, ROTHER WANDERFÜHRER, München, 7. Auflage, 2008

Links:


[ Index ] [ Englisch version ] [ Höhlen und Höhlengebiete ] [ Kunst ]
[ HöRePsy ] [ Höhlenschutz ] [ VHM ] [ Veranstaltungen ] [ Links ]