Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen in den Monti Lessini, Veneto, I


I Covoli di Velo

Covolo di Campo Silvano

Corno d'Aquilo

Ponte di Veja


"The world is continually in geological movement...Nothing in the landscape is fixed; nothing has its 'eternal' place. Stones are always moving along rivers and glaciers, being thrown out of volcanoes or clattering down mountains." (Richard Long, HEAVEN AND EARTH)


Nördlich von Verona, direkt am Südrand der Alpen, zwischen dem Etschtal (Valle dell'Adige) und dem Valle del Leogra, liegt die Gebirgsgruppe der Monti Lessini. Im westlichen zentralen Teil herrschen Kalkgesteine vor, im Osten dominieren basaltische Eruptivgesteine. Ein Block mit dreieckigem Zuschnitt, begrenzt von Störungen und leicht nach Süden einfallend, so beschrieb ein Geologe die Struktur dieser Berge. An der Oberfläche ist die Karstgebietseigenschaft nicht so landschaftsprägend wie in anderen Regionen der Alpen. Nach Norden zu liegt der obere Teil der Lessinischen Alpen im Bereich zwischen 1.300 und 1865 m über dem Meeresspiegel und wird durch das Val dei Ronchi von der Fortsetzungsberggruppe, der Gruppo del Carega, wo die Berge bis 2.259 m ansteigen, getrennt.

Im Jahre 1989 waren schon insgesamt 825 Höhlen in der Gesamtregion den Höhlen bekannt, wobei 384 dem Veroneser Teil und 441 dem Teil von Vicentino angehören. Die tiefste Höhle des Gebiets ist die Spluga della Preta mit beinahe 1.000 Höhenunterschwied zwischen dem trichterförmigen Eingang am Corno d'Aqulio in 1.483 m Seehöhe und dem untersten erreichten Höhlenteil. 1925 stieg man erstmals in den 131 m tiefen mächtigen Eingangsschacht, von dem aus man dann weiter vorstieß. Als man 1927 den damaligen Endpunkt bei - 637 m erreicht hatte, bedeutete das Weltrekord.

Die längste Höhle der Region liegt in östlichen Teil der Monti Lessini unter dem Altopiano di Faedo - M. Casaron, die Busa della Rana. Ihr Eingang war immer schon bekannt, aber die Forschung geht noch heute weiter. Momentan sind etwa 27 km Strecken vermessen, aber wenn sich die Träume der Höhlenforscher eines Tages erfüllten sollten, dann könnten daraus 40 km einmal werden.


 

Mehr zufällig, daß es sich um ein richtiges Lochsteinparadies handelt, waren doch zuhauf in die charakteristischen Steinplatten, die die Felder und Wiesen abgrenzen, eine ganz Reihe davon mit faustgroßen Löchern versehen. Sie dienen einem ganz profanen Zweck: sie dienen der Aufnahme von Stangen, mit denen die Areale zugemacht werden können, damit die eingeschlossenen Tiere nicht herauskönnen.

Die Landschaft ist herrlich, überall hin sind weite Ausblicke sowohl nach Norden in die Berge als auch nach Süden auf die Poebene möglich.

Die typischen Natursteinmauern
rechts oben ist der Corno d'Aquilo

 
Lessinische Alpen
- das große Plateau
 
die typischen Natursteinmauern  
Natur pur  
Die Sonne geht über dem Etschtal unter
Ein abendlicher Blick bei S.Anna
d'Alfaedo Richtung Westen
 

Zuletzt sei hier ein Künstler erwähnt, der in S'Anna d'Alfaedo lebt und arbeitet und aus dem Gestein das ringsherum überall zu Tage tritt, etwas Besonderes macht, Kunst nämlich, Laiti Achille. Direkt an der Straße ist eine kleine Ausstellung seiner Werke, die jeder, umbellt von einem großen Hund, besichtigen kann. Er hatte auch mal schon eine Homepage, eine "Heimatseite", wie das mal ein sprachbegabter Münchner Höhlenforscher nannte, aber die ist leider zur Zeit nicht aktiv.


 

   
 
 
   
 
Immer wieder am Weg - Lourdesgrotten

Eine Unterkunft - das Rifugio Revolto im oberen Illasital

 
 

Rifugio Dolomiti - Revolto - Monte Carega - Verona

Jo&aposs Hüttenliste: Rifugio »Alpino Revolto« alla Valle di Revolto

 


Literatur:

Busellato, Leonardo und Gruppo Grotte Schio Dimensione Buio, Schio 1991
Dieter Meischner,Giovanni Pinna, European Palaeontological Association Europäische Fossillagerstätten
Federazione Speleologica Veneta
a cura di Mietto, Paolo, Sauro, Ugo
Grotte del Veneto , 2000- Paesaggi carsici e grotte del Veneto, 1989
Gobetti, Andrea L'Italia in Grotta, Gremesse Editore, Roma 1991
Ortner, Mayr Naturführer Südalpen, Bozen 1981
Peresani, Marco Flügel, Federn, Adlerklauen - archaische Symbole des Menschen (Grotta di Fumane), Archäologie in Deutschland 1/2019, 34-35

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