Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

"Baum und Höhle" in Australien


Während meiner Reisen durch Australien kam mir immer wieder der Gedanke, daß es dort doch sicherlich mehr Bäume als Menschen gäbe. Bäume, Bäume, Bäume. Da gibt es natürlich auch Ausnahmen. Die "Nullarbor Plain" ist das gekannteste Beispiel, weil es ja gerade dort keinen einzigen davon gibt.

Mitte des 19. Jahrhunderts, als besonders die Engländer sich dieses Kontinents bemächtigten, wurden die riesigen Wälder radikal geplündert, wirtschaftlich "verwertet", sprich abgesägt. Dann zog man weiter in die nächste Region, wo man genauso weitermachte - bis am Ende bis auf winzigste Reste alles weg war. Heute sind diese Plätze unersetzliche und einmalige Refugien, die touristische Anziehungspunkte bilden, z.B. im Valley of Giants in Western Australia.

Inzwischen wachsen ja die Bäume auch wieder nach, aber es dauert halt Jahrzehnte und Jahrhunderte, bis wieder genügend nachgewachsen ist.

Es ist ein reizvolles Thema, einmal den Beziehungen zwischen "Baum und Höhle" in Australien nachzugehen.

Das sind einmal die "Baumhöhlen", auf englisch "hollow trees". Jeder, der sich einige Zeit dort aufhält, kennt die unzähligen schwarzen Öffnungen in den "gum trees". Alexander Schramm, ein aus Deutschland nach Australien ausgewanderter Maler des 19. Jahrhunderts, hat schon 1850 in seinem Ölgemälde "Adelaide, a tribe of natives on the banks of the River Torrens" eine solche festgehalten (heute ausgestellt in der Gallery of Australia in Canberra). Sind die Höhlungen groß genug, dann kann man sie sogar für menschliche Wohnzwecke nutzen. Eine viel größere Bedeutung haben sie aber für die Tierwelt, die hier Unterschlupf und Lebensraum findet.

Valley of the Giants
 
Otway
Eine Baumhöhle, die künstlich wieder
verschlossen und getarnt wurde, damit
keine Besucher in den Baum eintreten
   
Flinders Ranges
 
 
     
     

In Höhlengebieten finden sich oft in den Eingängen der Höhlen Bäume, besonders wenn sie schachtartig ausgebildet sind und auf der Grund die Vegetation sich üppig entwickelt.

     
     
     
     

In den Höhlen, besonders wenn sie nicht tief im Innern des Gesteins liegen, finden sich oft die Wurzeln der Bäume, die darüber wachsen. Sie sind auf der Suche nach Wasser, das sie zum Überleben in den oft sehr trockenen Regionen brauchen.

     
     
     
     

Das Holz der Bäume finden wir auch in Höhlen, wenn sie von Bächen und Flüssen hereingetragen werden und dann dort liegenbleiben.

     
     
     
     

 

Literatur:

   

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