Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
2025 Forschungstage der FHKF im Naturfreundehaus Ermshüll
The summary
Speläologisches in der Umgebung von Neukirchen
Wieder ist ein sehr gelungenes Traditionsprojekt - die "Forschungstage der FHKF 2025" vom 29.05 bis 01.06 erfolgreich über die Bühne gegangen. Auf der Einladung dazu wurden noch 2 Personen als Einladende genannt: "Bernhard Nerreter 1. Vorsitzender" und "Patrick Winkelmann 2.Vorsitzender". Inzwischen ist etwas passiert, womit niemand wirklich gerechnet hatte: Bernd ist nicht mehr unter uns Lebenden. Traurig, aber halt wahr.
Patrick mußter sich nun um alles in zuverlässiger Weise alleine kümmern, und Gela herrschte über das Küchenregime. Für ihre Leistung bekamen sie am Schluß großen Applaus. Natürlich trugen auch viele andere etwas Positives dazu bei, so daß was Gescheites draus geworden ist.
Wieder war es gelungen, einen prima Austragungsort zu finden. Diesmal war es das Naturfreundehaus Ernhüll im Landkreis Amberg-Sulzbach, gut erreichbar über die B 14 nach Hersbruck und lange vor Sulzbach-Rosenberg. Schon bei der Anfahrt konnte man rechts vom Weg eine lebensgroße Holzfigur neben 4 Stühlen und einer Informationstafel sehen. Hier wurde auf das Grabungprojekt HUNAS aufmerksam gemacht, das man in der Ferne als Steinbruchwandstück sehen konnte.
In unserer Zeit des Individualismus kamen sehr viele mit ihrem eigenen Gefährt, die eng zusammengedrängt auf der Parkfläche unterhalb der Hütte fast alle unterkamen. Nur eine Teilnehmerin war mit dem Zug und Fahrrad angereist, immerhin.
Übernachtet wurde in der Hütte, im Auto, im Zelt und in einer überdachten Hängematte.
Für das Essen wurde gemeinsam gesorgt. Jeden Morgen gab es einen gedeckten Frühstückstisch, für die Mittagsverpflegung konnte man sich in den üppigen Vorräten bedienen und abends wurde aufgekocht oder gegrillt. Alles fein. "Getränke müssen diesmal hüttenseitig bezogen werden." Gesamtkosten 80 Euro.
Jeden morgen gegen 9 Uhr gab es ein Briefing, wo der
Tagesablauf organisiert wurde. Schwerpunkt der Forschung bildete die
Ponorhöhle bei Hundsheim. Dorthin zogen täglich zwei Gruppen zum Vermessen
und brachten dann abends mit ihren Ergebnissen Thomas Bayn auf Trab, der die
Daten sammelte und zusammenführte. Andere Gruppen zogen ins Loch und
sammelten Proben, machten Fotos oder entdeckten sogar Neuland.
Wer mehr Lust auf Theorie hatte, der konnte u.a. an einem Kurs über
Wünscheln oder das Arbeiten mit dem Mikroskop teilnehmen.
Bei dem wunderbaren Wetter schien mir das nicht so attraktiv und ich war zweimal bei den Oberflächenbegehungen mit dabei. Sven, einer der Katasterführer der FHKF, hatte passende Routen mit Hilfe des Bayernatlasses zusammengestellt, die dann "abgearbeitet" wurden. Man weiß ja vorher nie, in welchem Zustand sich die schon bekannten Katasterobjekte befinden, weshalb jeder gleich einen großen Müllbeutel mitbekam, um eventuell vorhandenen Dreck gleich mitzunehmen. Glücklicherweise war das nirgends der Fall.
Ein Höhepunkt ist immer die Schlußpräsentation der Ergebnisse, da man ja getrennt voneinander agiert und erst hier mehr von der Arbeit der Anderen erfährt. Höhepunkt war natürlich der Plan des Hundslochs. Die Höhle war ja in der Vergangenheit schon einmal vermessen worden, aber so manches paßte nicht so ganz und es gab ja auch noch Neuentdeckungen. Einer stellte eine Schlüsselfrage: "Wie lange ist jetzt das Objekt?" Die Antwort von Thomas war vielsagend: "Ich habe mehrere Kilometer Vermessungslängen, aber die müssen erst miteinander abgeglichen werden." Zum Teil sind ja Strecken nun schon dreimal aufgenommen worden - und das Ergebnis stimmt immer wieder nicht miteinander überein. "Wer misst, misst Mist." Dieser sarkastische Satz ist längst schon formuliert worden und immer wieder stellt sich heraus, daß daran viel ist. Da liegt oft nicht am bösen Willen oder der vielleicht vermuteten Schlampigkeit beim Arbeiten, sondern einfach in der Natur der Sache.
Ein zentrales Anliegen dieser Tage ist ja nichtzuletzt, daß sich die Teilnehmer besser kennenlernen. Und das ist gut gelungen. Danke.
Panoramkino mit Blick auf Hunas
am Weg zur Hütte |
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Literatur:
Links:
https://www.naturfreunde.de/haus/naturfreundehaus-ernhuell
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