Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
(Unterirdische) Steinbrüche
Die Menschen brauchen für ihr Leben Materialien, die sie auch aus der Erde holen. Das geschieht auf vielfältige Weise z.B. in Bergwerken und Steinbrüchen auch unter der Erdoberfläche. "Ein Steinbruch dient der Gewinnung von Festgesteinen aus einer Gesteins-Lagerstätte." WIKIPEDIA
Zurück bleiben Hohlräume, zumindest, wenn das Gestein so fest ist, daß es "hält".
Ein paar Beispiele:
- Oolithsteinbrüche oberhalb von San Martino im Sarcatal, Trentino, I
- Latomien in Sizilien, I
- Emma-Kunz-Grotte,
Kanton Aargau, Schweiz
Muschelsandstein wurde dort schon von den Römern zu Bauzwecken abgebaut,
heute wird der Raum zu Meditationszwecken vermietet, das Material als
"Heilmittel"
Steinbrüche
von Savonnieres-en-Perthois/Meuse/F
Berühmt wegen der Qualität seines Kalksteins, der manchmal als
"Savonnieres-Marmor" verkauft wird wegen seiner guten
Bearbeitbarkeit und seiner Homogenität / gebaut wurde damit z.B. der
Kölner Dom und das Ulmer Münster
Mønsted-Kalkgruben/Jütland/ Dänemark.
"Es sind die größten zusammenhängenden, von Menschen angelegten
Kalkhöhlen der Welt. Das unterirdische System umfasst Gänge von insgesamt
etwa 60 km Länge, die in bis zu sechs Etagen übereinander liegen."
Steinbrüche bei der Echelsbacher
Brücke, Ammertal, Oberbayern, D
Die Gefahr, die vom Gesteinsabbau in Steinbrüche für Höhlen ausgeht, ist auf fast tragische Weise am Schicksal des Malachitdoms ebenfalls in Nordrhein-Westfalen zeigbar.
Umgekehrt wäre so manche Höhle und mancher Schacht für immer dem Menschen verborgen geblieben, wenn es keine Steinbruchaktivitäten gegeben hätte. Ein gutes Beispiel dafür finden wir in den Kalksteinbrüchen von Savonnières-en-Perthois, Meuse/F. ".... il existe une bonne vingtaine de gouffres réparti dans toute la carrière, L'avenir, la Sonnette, Cayenne, La Besace, Grande Vialle, Dindon, Le Pet qui Chante et j'en passe... Ces gouffres sont "invisibles", c'est à dire qu'ils ne débouchent pas à la surface, la plupart ont été découvert pendant l'exploitation de la carrière. Je citerai en particulier celui de la Sonnette comme étant le plus impressionnant, coincé dans l'angle d'un pilier rien ne laisse présager de l'immensité, toute relative du gouffre. C'est un puits large, divisé en trois paliers de puits, un premier P30, P10 et P12 atteignant la profondeur totale de -85m. A la rencontre de ces gouffres les carriers avaient reçus la consigne de les boucher avec les déchets de taille. Certains puits sont aujourd'hui totalement comblé, l'Abime de Savonnière, proche de la Sonnette était un beau P90." Zitat von der Webseite: https://www.exxplore.fr/pages/Carrieres-Meuse.php
Weitere Steinbruchhöhlen:
Höhle an der Wassermaus (Kat.-Nr. 4710/002), Sauerland
"Aufgrund ihrer Lage dürfte die Höhle kurz nach Eröffnung des
nebenberuflich betriebenen Steinbruches im Jahre 1920 angeschossen worden
sein.." Voigt, Die zerstörten bzw. ungänglichen Höhlen Westfalens
VII S. 7
Steinbruchhöhle
Burghagel, Schwäbische Alb, D
Aus einem Steinbruch bei Söhnstetten, Schwäbische
Alb
Literatur:
Häck, Bernhard (2023): Die Erforschung von künstlichen Hohlräumen in Bayern, Bayerische Archäologie 3 / 2023, S. 14ff.
Voigt, Stefan (1991): Die zerstörten bzw. unzugänglichen Höhlen Westfalens - VII. Die zerstörten bzw. unzugänglichen Höhlen des Westsauerlandes (Teilkataster 02.00), Der Antiberg Heft 48 - 1991, S. 2-18
Links:
https://www.exxplore.fr/pages/Carrieres-Meuse.php
[ Index ] | [ Englisch version ] | [ Höhlen und Höhlengebiete ] | [ Kunst ] |
[ HöRePsy ] | [ Höhlenschutz ] | [ VHM ] | [ Veranstaltungen ] | [ Links ] |