Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Der Klang der Steine

ein Seminar mit Prof. Klaus Fessmann


Was heutzutage nicht alles passiert an einem einzigen Wochenende! So viele Veranstaltungen gleichzeitig! Es heißt entscheiden. Vom 10. bis 11. November 2007 gab es in Berchtesgaden zum Beispiel die mit einem großen Medienaufwand überall bekannt gemachte "unterTageAlpin"-Veranstaltung. Da sind sicherlich viele hingegangen und vermutlich war es ja auch sehr besuchenswert.

Aber da gab es auch das "KlangStein"-Seminar von Prof. Fessmann im Hinterland von Dachau. Und das hat mich noch mehr angezogen. Wie ich heute weiß, war das eine einfach richtige Entscheidung. Wer das Glück gehabt hat im Leben, da einmal dabei gewesen zu sein, muß sich der noch die Frage stellen, ob sein Leben einen Sinn gehabt hab? Zumindest für diese zwei Tage kann ich sagen, absolut.

Christiane Demenat hatte eine auf ein Jahr konzipierte Seminarreihe zum Thema "Stein" organisiert. Bei der Eröffnungsveranstaltung war ich ins Spiel gebracht worden und habe einen 6x6 Diavortrag über Höhlen gehalten, die sich ja bekanntlich alle im Stein befinden. Dafür durfte ich dann beim Klangsteinseminar mitmachen, womit ich mich als sehr adäquat entgolten fühle. Das erinnert mich an das LETS-System, wo man nicht mehr Waren und Dienstleistungen gegen Geld austauscht, sondern das Geld wegläßt. Da gibt es natürlich auch keine zu verrechnende Mehrwertsteuer, aber, wenn man ehrlich ist, wo wird schon im ansonsten dominierenden Geldsystem die eigene Leistung wirklich angemessen vergütet? (Den wachsenden Zweifel an der "Gerechtigkeit" dieses immer mehr auf eine schiefe Ebene geratenden Entlohnungssystems erleben wir ja gerade alle bei den Lokführerstreiks. Da genehmigen sich die "Führungskräfte" massivste Entgelterhöhungen - und die Leute, die wirklich die Arbeit tun, die würde man wohl an liebsten in HARTZ 4-Verhältnisse schicken - wenn das (noch) nicht geht, sie ihnen als Zukunftsperspektive wenigstens an die Wand malen, um sie klein und machtlos zu halten).

Das Wochenende mit Prof. Fessmann war wohl schon als Highlight eingeplant - und, wie sich gezeigt hat, war es das auch. Am Freitag abend fand ein Klangsteinkonzert in München-Sendling statt, in der Himmelfahrtskirche. Inzwischen duzen wir uns ja, Klaus hat den Saal gefüllt. Viele Menschen waren da, saßen auf den Kirchenbänken und auch im Raum um die Klangsteine. Die Zeit des Konzerts nur mit dem Bespielen von jeweils einem einzelnen Stein zu füllen, das ist auf Dauer schwer. Deshalb spielt er ja auch oft mit seiner "Gruppe". Die war diesmal, leider, nicht da. Zwei Obertonsänger begleiteten ihn abwechselnd zu den Solos. Am Ende - eine Stille. Zugaben? Es gab welche, aber warum eigentlich? Der Klang, die Klänge, verklingt, verklingen - wohin?

Für das Konzert gab es auch Sponsoren und wir haben einen davon beansprucht - tranken am Holztisch im Gebäude des letzten Bauernhofes von Sendling auf das Wohl aller Teilnehmer an dieser herrlichen Veranstaltung einen Prosecco - für uns kostenlos!

Samstag morgen 10 Uhr im Dachauer Hinterland. Ein einsamer Hof. Ein paar Autos herum. Kein Mensch zeigt sich. Schneesturm. Ich parke mein Gefährt. Eile zum ehemaligen Einfahrtstor der Fuhrwerke. Draußen winterliche Kälte, drinnen wohlige Wärme.

Ein Stuhlkreis, drauf Menschen....

Was dann noch passiert sich, entzieht sich hier meiner Beschreibung, nur ein paar Fotos davon....

 
 
 
 

 

Daß die Veranstaltung auch viel mit "Höhlen" zu tun gehabt hat, das kam zu Tage, als Klaus erzählt hatte, wie er überhaupt auf die Steine gekommen ist. Da spielt die Nebelhöhle eine unverrückbare Rolle. Und sein Traum ist, einmal im "Mörikedom" der Blautopfhöhle einen Klangstein zu spielen. Ich bin dabei, zu schauen, ob das möglich ist.


Da hat es hingeführt: Klangsteinspielen beim HÖREPSY 2008 in der Dechenhöhle


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